zum Hauptinhalt
Die AfD-Fraktion im Bundestag.

© Fabrizio Bensch/Reuters

Landessprache gefordert: AfD-Antrag zur deutschen Sprache sorgt für Hohn und Spott

Die AfD möchte Deutsch als Landessprache im Grundgesetz verankern. Die Kritik folgt prompt: Die AfD wolle ihre „eigene Kleinkariertheit“ dem ganzen Land überstülpen.

Mit Hohn, Spott und Kostproben ihrer Heimatdialekte haben Politiker der anderen Bundestagsfraktionen auf einen AfD-Antrag reagiert, Deutsch als Landessprache im Grundgesetz zu verankern. „Das ist keine irre Idee der AfD“, verteidigte der AfD-Abgeordnete Stephan Brandner am Freitag im Bundestag den Vorstoß seiner Partei. Das Deutsche sei durch einen „um sich greifenden Englisch-Wahn“ bedroht sowie durch „massive Zuwanderung“. Einige Behörden seien inzwischen sogar dazu übergegangen, Informationen teilweise auch in arabischer oder türkischer Sprache zu verbreiten.

Kritik auf Plattdeutsch

Die CDU-Abgeordnete Gitta Connemann kritisierte ihrerseits die Sprache der AfD-Anträge. Diese seien voller Fremdwörter und unschöner „Bandwurmsätze“. Im Internet verbreite die AfD ihr Parteiprogramm zudem auf Russisch. Der FDP-Abgeordnete Stephan Thomae fragte: „Wie lange wollen sie eigentlich die Geduld dieses Hauses missbrauchen mit ihren deutschtümelnden Anträgen?“ Johann Saathoff (SPD) kritisierte die AfD auf Plattdeutsch. Sein Parteikollege Mahmut Özdemir sagte, in seiner niederrheinischen Heimat würde man zu dem Vorstoß der AfD wohl sagen: „Da haben die Schwadroneure mal wieder Stuss zusammengefrickelt.“

Die "AfD" soll doch froh sein, dass ihr Antrag im Orkus gelandet ist. "Alternative" wäre ja dann auch nicht korrektes Deutsch. Überlegen wir mal... - ja, so kann's gehen: "Zweite Wahl für Deutschland".

schreibt NutzerIn purist

Extrem-Dialekt Oberpfälzisch

Für Heiterkeit sorgte der bayerische Grüne Erhard Grundl mit der Frage: „Wie schaut es mit Extrem-Dialekten wie etwa dem Oberpfälzischen aus?“ Die AfD wolle offensichtlich ihre „eigene Kleinkariertheit“ dem ganzen Land überstülpen. Die Zunahme von Anglizismen kommentierte Grundl mit dem Satz: „Wir chatten, wir liken, rechtsaußen wird wohl mehr gehatet.“ (dpa)

Sehen Sie die Rede von Johann Saathoff in der Mediathek des Bundestages.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false