
Nahost: Ägypten schließt Grenze zum Gazastreifen
Es ist vorbei: Die ägyptischen Behörden haben die etwa zwölf Kilometer lange Grenze zum Gazastreifen wieder hermetisch abgeriegelt. Hunderttausende Palästinenser hatten sich seit dem 23. Januar in Ägypten mit Lebensmitteln eingedeckt.
Ein ungeregelter Verkehr über diese Grenze ist nun nicht mehr möglich. Anderthalb Wochen nach dem Massensturm hunderttausender Palästinenser auf den Grenzübergang Rafah hat Ägypten damit an der Grenze zur Palästinenserenklave am Mittelmeer den Zustand wieder hergestellt, wie er vor dem 23. Januar bestanden hatte.
Der von 1,5 Millionen Menschen bewohnte Gazastreifen wird von Israel sowie auf einem kurzen Abschnitt von Ägypten umschlossen. Israel, das auch die Gewässer vor Gaza kontrolliert, blockiert das Gebiet seit der gewaltsamen Machtübernahme der radikalislamischen Hamas im vergangenen Juni. Nur eine begrenzte Menge von Waren, Treibstoff und Elektrizität werden durchgelassen. Auch Ägypten, das den Hamas-Coup nicht anerkannte, schloss seine Grenzübergänge zu dem Palästinensergebiet.
Die Hamas hatte den Grenzsturm, der am 23. Januar begann, aktiv unterstützt. Hunderttausende Palästinenser nutzten ihn in erster Linie dazu, um in Gaza wegen der israelischen Blockade knapp gewordene Güter einzukaufen. Fast alle von ihnen kehrten wieder zurück. Der Außenminister der formell abgesetzten Hamas-Regierung, Mahmud al-Sahar, sagte bereits am Samstag, die Grenze werde geschlossen bleiben, "bis alle Maßnahmen, die die Ein- und Ausreise betreffen, endgültig geregelt sind". (mfa/dpa)