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Das Ehepaar Buhari.

© AFP

Feminismus: Aisha Buhari

Die First Lady Nigerias soll nach dem Willen ihres Mannes nicht Politik machen, sondern kochen. Ein kleines Porträt

Von Hans Monath

Der Präsident Nigerias stand ausgerechnet neben der mächtigsten Frau der Welt, als er seine eigene Ehefrau zur Hausfrau degradierte – und damit in seiner Heimat empörte Reaktionen provozierte. Mahammadu Buhari stellte sich nach einem Treffen mit Angela Merkel am Freitag gemeinsam mit der Kanzlerin den Fragen der Presse, als er auf Kritik seiner Ehefrau Aisha Buhari an seiner Regierungspraxis angesprochen wurde. „Ich weiß jetzt nicht genau, welcher Partei meine Frau angehört, eigentlich gehört sie ja in meine Küche und mein Wohnzimmer und in die anderen Zimmer meines Hauses“, sagte der 73-Jährige, der im vergangenen Jahr zum Präsidenten gewählt worden war.

Prompt wurde dem früheren Offizier in den sozialen Medien Sexismus vorgeworfen. Der Sprecher des Präsidenten beeilte sich denn auch, die Bemerkung als Scherz abzutun. „Politik muss ab und zu mit Humor gewürzt werden“, twitterte Gabra Shehu. Die Tatsache, dass das Finanzministerium in Abuja einer Ressortchefin unterstehe, zeige, wie sehr der Präsident die Fähigkeiten von Frauen schätze.

Sie hat ihrem Mann die Unterstützung aufgekündigt

Wegen der Rezession im mit weitem Abstand bevölkerungsreichsten Land Afrikas steht der Staatschef unter Druck. Wohl auch deshalb traf ihn die Kritik aus der eigenen Familie schwer. Sie werde ihren Mann bei der nächsten Wahl im Jahr 2019 womöglich nicht unterstützen, hatte Aisha Buhari der BBC erklärt und eine Reihe von Fehlleistungen ihres Mannes beklagt. So kenne er die meisten Minister und Spitzenbeamten nicht, die er selbst ernannt habe. Sofort wurde spekuliert, ob die First Lady zur Opposition wechseln könne.

Aisha Buhari hat mehrere Studienabschlüsse und baute als Geschäftsfrau eine Reihe von Kosmetiksalons auf. Sie engagiert sich nun für Menschen, die aus dem Norden des Landes vor der Terrorgruppe Boko Haram geflohen sind. Für ihren Mann hält sie auch Lob bereit. Seine größte Leistung sei das Zurückdrängen der Terroristen.

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