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02.11.2023, Nordrhein-Westfalen, Köln: Die Angeklagten warten mit ihren Rechtsanwälten auf den Beginn des Prozesses.

© dpa/Federico Gambarini

Angeklagt wegen Körperverletzung im Amt: Prozess gegen fünf Polizisten vor Kölner Gericht

Bei einem Einsatz im Jahr 2021 sollen fünf Polizisten einen Mann zu Boden gebracht, geschlagen und gefesselt haben. Die Beamten müssen sich nun vor dem Landgericht Köln verantworten.

Stand:

Wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung im Amt stehen seit Donnerstag fünf Polizeibeamte vor dem Kölner Landgericht. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft sollen die Männer im Alter zwischen 25 und 42 Jahren bei einem Einsatz im Stadtteil Bickendorf 2021 einen damals 59 Jahre alten Mann zu Boden gebracht sowie geschlagen und getreten haben. Laut Anklage war die Maßnahme weder straf- noch polizeirechtlich gedeckt.

Am Rande einer Polizeimaßnahme habe sich der 59-Jährige eine verbale Auseinandersetzung mit zwei der angeklagten Beamten geliefert, so die Staatsanwältin. Doch „statt deeskalierend einzuwirken oder zu gehen“, hätten die Beamten den Mann umringt.

Anschließend sollen sie ihn mit „einem Hebelgriff am Kopf“ angegangen sein, ihn zu Boden gebracht und gefesselt haben. Zudem sei der Mann getreten worden und mit dem Kopf gegen einen Pfeiler geschlagen worden sein.

Der 59-Jährige soll bei dem Einsatz Rippenbrüche und eine Platzwunde am Kopf erlitten haben. Zwei Monate später starb er. Ein kausaler Zusammenhang zwischen erlittenen Verletzungen und Versterben des Mannes wird von der Staatsanwaltschaft aber offensichtlich nicht gesehen, sonst wäre Körperverletzung im Amt mit Todesfolge angeklagt.

Zudem wirft die Anklage zwei Beamten vor, im Anschluss an den Vorfall eine wahrheitswidrige Anzeige unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Bedrohung verfasst zu haben. Ein Angeklagter soll ferner in vier Fällen unbefugt Informationen aus dem Polizeicomputer an Dritte weitergegeben haben.

Die Angeklagten sind deutsche Staatsangehörige. Für den Prozess sind zehn Verhandlungstage bis Ende November terminiert. (dpa)

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