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Bundeskanzlerin Angela Merkel im Interview mit Christiane Amanpour von CNN.

© /CNN

"Wir brauchen bessere Antworten": Angela Merkel will in der Klimapolitik nachlegen

Das erste Interview nach der EU-Wahl gibt Angela Merkel dem US-TV-Sender CNN. Und ermahnt ihre eigene Partei.

Angela Merkel hat sich im Interview mit dem TV-Sender CNN erstmals öffentlich zur Europawahl geäußert.

Erfreut zeigte sich Merkel über die gestiegene Wahlbeteiligung bei der Europawahl. Gleichzeitig bekräftigte sie, dass die Tatsache, dass ihre Partei stärkste Kraft geworden sei, eine Rolle bei der Besetzung der Positionen in der EU spielen werde. Die Europäische Volkspartei, zu der die CDU gehört, war mit Spitzenkandidat Manfred Weber in den Wahlkampf gegangen. Er rechnet sich Chancen aus, neuer Präsident der Europäischen Kommission zu werden.

Das gute Abschneiden der Grünen bei der Europawahl begründete Merkel mit den Themen, die die Menschen im Augenblick sehr bewegten. Das sei zum Beispiel der Klimawandel. Für ihre Partei sei das „natürlich dann auch Aufforderung, noch bessere Antworten auf diese Fragen zu finden und vor allen Dingen zu sagen, dass wir uns den Zielen, die wir uns selbst gesetzt haben, auch verpflichtet fühlen“.

"Wir müssen in Deutschland noch wachsamer sein"

Merkel äußerte sich aber auch generell zur politischen Lage in Deutschland. Moderatorin Christiane Amanpour konfrontierte Merkel mit der Sicht ihrer Kritiker, die ihr vorwerfen, dass unter anderem durch ihre Flüchtlingspolitik Nationalisten, Populisten und Antisemiten an Einfluss und Sichtbarkeit gewonnen hätten.

"Wir sehen das auf der ganzen Welt, aber in Deutschland haben wir einen anderen Kontext und müssen noch wachsamer sein", entgegnete die Kanzlerin. Ihrer Meinung nach müsse "definitiv etwas getan werden". Leider würde es noch immer keine einzige jüdische Einrichtung, von Synagogen bis Schulen, geben, die nicht von Polizisten bewacht werden müsse.

Außerdem sei es wichtig, den jungen Menschen von der deutschen Geschichte und der Bedeutung der Demokratie zu erzählen. Warum Verstöße gegen die Menschenrechte nicht toleriert werden sollten und warum der erste Artikel des deutschen Grundgesetzes, die Würde des Menschen ist unantastbar, so wichtig sei. "Das muss jeder neuen Generation beigebracht werden. Das wird immer schwieriger, aber es muss getan werden." (Tsp/dpa)

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