zum Hauptinhalt
Syriens Präsident Assad hofft auf die USA im Kampf gegen die Dschihadisten, ist aber auch skeptisch, wie viel Trump erreichen kann.

© REUTERS

Glückwünsche an den designierten US-Präsidenten: Assad und Poroschenko buhlen um Trumps Unterstützung

Die Präsidenten der Ukraine und Syriens erhoffen sich die Gunst der neuen US-Regierung. Entscheidend für beide ist das neue Verhältnis zwischen Trump und Putin.

Der syrische Staatschef Baschar al-Assad hat den künftigen US-Präsidenten Donald Trump als "natürlichen Verbündeten" im Kampf gegen Dschihadisten in Syrien bezeichnet. "Wir können nicht sagen, was er tun wird, aber wenn (...) er die Terroristen bekämpft, werden wir natürliche Verbündete sein, natürliche Verbündete in dieser Hinsicht mit den Russen, mit den Iranern, mit vielen anderen Ländern", sagte Assad in einem Interview mit dem portugiesischen Fernsehsender RTP, das am Dienstagabend ausgestrahlt wurde.

Zu Trumps Wahlkampfforderung, die USA müssten sich stärker auf den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) konzentrieren, äußerte sich Assad in dem auf Englisch geführten Interview zurückhaltend: "Ich würde sagen, das ist vielversprechend, aber kann er liefern?"

Es sei unklar, wie sich die "entgegenwirkenden Kräfte in der Regierung" nach Trumps Amtsantritt im Januar verhalten würden. Dies gelte auch für die "Mainstream-Medien, die gegen ihn waren". "Darum sind wir sehr vorsichtig bei seiner Beurteilung, insbesondere, weil er vorher nicht in einem politischen Amt war", fügte Assad hinzu.

Die USA führen eine internationale Militärkoalition, die den IS in Syrien und im Nachbarland Irak mit Luftangriffen bekämpft. Die USA unterstützen außerdem gemäßigte Rebellen, die gegen Assad kämpfen.

In einem Interview mit der "New York Times" vom 26. März hatte Trump gesagt, es sei "Idiotie", gleichzeitig gegen Assad und den IS zu kämpfen. Trump will außerdem die US-Beziehungen zu Russland verbessern, das wiederum mit Assad verbündet ist und diesen militärisch unterstützt.

Trump zwischen Kiew und Moskau

Der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko hat Trump um Beistand im Dauerkonflikt mit Russland gebeten und ihm zum Wahlsieg gratuliert. Auch bei der Umsetzung wichtiger Reformen sei sein Land auf die Hilfe der USA angewiesen, sagte Poroschenko in einem Telefonat mit Trump, wie die ukrainische Vertretung bei der EU am Dienstag mitteilte. Beide hätten ein bilaterales Treffen ins Auge gefasst.

Die dem Westen zugeneigte Führung der Ukraine bekommt seit Jahren Unterstützung der USA im Konflikt mit prorussischen Separatisten im Osten des Landes. Als Reaktion auf die Annexion der Halbinsel Krim haben die Vereinigten Staaten und die Europäische Union Sanktionen gegen Russland erlassen.
Am Montag hatte Trump zum ersten Mal nach seinem Wahlsieg mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Beide sprachen sich für ein besseres Verhältnis zwischen beiden Ländern aus. Trumps Seite teilte mit, der Republikaner habe Putin versichert, dass er sich auf eine starke und dauerhafte Beziehung mit Russland freue. (AFP, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false