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Politik: Auch Chefs der Kassen verdienen prächtig

Steigerungen aber nicht so wie bei Ärztefunktionären.

Berlin - Angesichts der enormen Überschüsse der gesetzlichen Krankenkassen sind deren Vorstandsgehälter im vergangenen Jahr eher maßvoll gestiegen. Mit den teils zweistelligen Erhöhungen für Kassenarztfunktionäre konnten ihre Aufschläge nicht annähernd mithalten. Nur beim Branchenführer Barmer GEK wurde, veranlasst durch einen Vorstandswechsel, ordentlich draufgelegt.

Das höchste der aus Beitragsgeldern finanzierte Vorstandsgehalt zahlte erneut der Versicherer, der mit 962 Millionen Euro auch das mit Abstand höchste Plus eingefahren hat: Norbert Klusen, Vorstandschef der Techniker Krankenkasse, wurde mit 283 446 Euro entlohnt – das sind 1,9 Prozent mehr als 2010.

Die Barmer GEK allerdings hat aufgeholt. Rechnet man das seit August gezahlte Gehalt ihres neuen Vorstandschefs Christoph Straub hoch, ergäbe sich ein Jahressalär von knapp 250 000 Euro – und damit eine Steigerung um 19 Prozent. Das Gehalt der früheren Vorsitzenden Birgit Fischer (210 000 Euro) wird nun bereits von den beiden Vizes getoppt, sie erhalten jeweils 221 667 Euro.

Auf Platz drei folgt Herbert Rebscher von der DAK. Er erhielt wie im Vorjahr 240 934 Euro. Dem Vorsitzenden der KKH-Allianz, Ingo Kailuweit, standen – bei verringertem Grundsalär, aber mit Erfolgsprämie – 220 400 Euro zu. Die Chefin des Kassen-Spitzenverbands erhielt 230 000, der Vorstandschef des Ersatzkassenverbands knappe 181 000 Euro.

Bei den Ortskrankenkassen splitten sich die Bezüge in Grundgehalt und Prämie. Wenn man beides zusammenrechnet, hat der Chef der AOK Plus (Thüringen und Sachsen), Rolf Steinbronn, mit 235 165 Euro am besten verdient. Es folgen Fritz Müller (AOK Hessen) mit 228 620 und Helmut Platzer (AOK Bayern) mit 226 406 Euro.

Bei den Ärztefunktionären wird mehr verdient. Wie berichtet, stockte sich der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Köhler, sein Salär um knappe 35 Prozent auf. Er kassiert damit 350 000 Euro im Jahr und bekam für seinen Ruhestand noch knappe 40 000 obendrauf. Für den Chef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung flossen 283 211 Euro, für seine beiden Stellvertreter nur je 2000 Euro weniger. Und auch vor Ort herrscht Großzügigkeit. Bayerns Zahnärzte etwa ließen für den Chef ihrer Vertretung mehr als 260 000 Euro springen. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen kam der Boss auf 250 000, in Bayern auf knapp 249 000 Euro. Die KV Hamburg hielt einen Aufschlag um 25 Prozent für angebracht, deren Chef verdient jetzt 240 000 Euro. In Sachsen gab es dank einer Erhöhung um gut elf Prozent ebenso viel. Im Saarland stieg das Gehalt um 12,4 Prozent (222 000 Euro), in Sachsen-Anhalt um 12,8 Prozent (220 000 Euro).

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