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Russische Soldaten sitzen auf einem Fahrzeug auf der ukrainischen Halbinsel Krim. (Archivbild)

© imago images/SNA/Konstantin Mihalchevskiy

Aufnahmen aus Überwachungskamera: Video zeigt offenbar, wie russische Soldaten Zivilisten erschießen

Ein über CNN und BBC verbreitetes Video soll weitere Kriegsverbrechen russischer Truppen zeigen. Vom Kreml kommt keine Reaktion.

Die Regierung in Kiew wirft der russischen Armee vor, seit ihrem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar in zahlreichen Orten Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Sender CNN und BBC veröffentlichten am Donnerstag Aufnahmen eines solchen möglichen Verbrechens von Mitte März.

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Auf den Aufnahmen einer Überwachungskamera war zu sehen, wie russische Soldaten offenbar zwei unbewaffnete Zivilisten in der Nähe eines Autohauses außerhalb von Kiew nach einem scheinbar friedlichen Gespräch in den Rücken schießen. Einer der Männer starb noch vor Ort, der andere kurz darauf.

Anschließend sind die russischen Soldaten auf den Aufnahmen zu sehen, wie sie in die Räumlichkeiten eindringen und schließlich die Sicherheitskamera zerstören. Das russische Verteidigungsministerium machte auf CNN-Anfrage keine Angaben zu dem Vorfall. Ukrainische Anwälte sprechen von einem weiteren Kriegsverbrechen.

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Entsetzen und Empörung hatten zuvor bereits Berichte und Aufnahmen aus Butscha ausgelöst. Vor dem Krieg war Butscha ein familienfreundlicher Vorort von Kiew mit rund 37.000 Einwohnern. Die ersten russischen Soldaten erreichten die Stadt am 27. Februar, am 5. März brachten sie den Ort unter ihre Kontrolle, wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich schätzungsweise noch 4000 Einwohner dort auf. Am 31. März zog die russische Armee aus Butscha ab.

Nach Angaben des Polizeichefs von Butscha, Witaly Lobass, wurden nach dem Truppenabzug etwa 400 Leichen entdeckt, unter anderem in zwei Massengräbern. Die meisten seien erschossen worden, etwa ein Viertel habe nicht identifiziert werden können. In der gesamten Region Kiew wurden nach Angaben der ukrainischen Polizei von Anfang Mai 1235 tote Zivilisten gefunden.

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Die Kämpfe im Süden und Osten der Ukraine dauerten am Donnerstag weiter an. Das ukrainische Präsidialbüro meldete anhaltenden Beschuss aus der Region Luhansk. Russische Truppen versuchten, die vollständige Kontrolle über die Stadt Rubischne zu erlangen, eine wichtige Autobahn zwischen Lysytschansk und Bachmut zu blockieren und Sewerodonezk einzunehmen, hieß es.

In der nordöstlichen Region Tschernihiw wurden nach Angaben von Rettungskräften am Donnerstag bei einem Angriff auf eine Schule drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt. Die russische Armee selbst meldete Angriffe auf Donezk und Charkiw mit mehr als 170 Toten. (Tsp, AFP)

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