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Nach Schließung: Australien will Guantanamo-Insassen aufnehmen

Rund 250 Gefangene befinden sich derzeit noch im US-Lager Guantanamo auf Kuba. Falls das Lager 2009 geschlossen wird, könnten einige der Insassen nach Australien ausreisen, kündigt die australische Regierung nun an - allerdings müssten die Bewerber zuvor eine strenge Überprüfung durchlaufen.

Die australische Regierung hat die Aufnahme von Insassen des US-Gefangenenlagers Guantanamo in Aussicht gestellt. Jeder Einzelfall müsse jedoch streng geprüft werden, sagte ein Sprecher von Premierminister Kevin Rudd. Die Ex-Häftlinge müssten die für eine Aufnahme in Australien erforderlichen rechtlichen Bedingungen erfüllen und sich einer strengen Prüfung unterziehen.

Das Pentagon in Washington arbeitet derzeit an Plänen für die Schließung von Guantanamo. Das US-Gefangenenlager auf Kuba ruft seit seiner Einrichtung 2002 heftige Kritik in aller Welt hervor. Der künftige US-Präsident Barack Obama hatte die Schließung im Wahlkampf versprochen. Derzeit sitzen in Guantanamo noch etwa 250 Gefangene ein, einige von ihnen stellen aus Sicht der USA keine Bedrohung mehr dar und sollen auf freien Fuß kommen. Während einige in ihre Heimatländer zurückkehren wollen, fürchten andere dort Verhaftung und Folter.

Die Europäische Union ist in der Frage einer möglichen Aufnahme von Guantanamo-Insassen gespalten. Während die Niederlande und Schweden eine Aufnahme kategorisch ablehnten, sandten Staaten wie Deutschland und Portugal positive Signale aus. Großbritannien hat bereits neun Ex-Häftlinge mit britischer Staatsbürgerschaft oder Aufenthaltsgenehmigung aufgenommen. (tir/afp)

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