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Baerbock am 1. März bei einer Stellungnahme in Berlin.

© AFP/Ralf Hirschberger

Baerbock nach Eklat in Washington entsetzt: „Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen“

Die Bundesaußenministerin wirft Trump nach dem Eklat mit Selenskyj vor, sich im Feind zu irren. Auch der Bundespräsident übt scharfe Kritik am US-Präsidenten.

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Freitag gerieten US-Präsident Donald Trump, sein Vice JD Vance und der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus auf offener Bühne aneinander. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich entsetzt über den Eklat geäußert. „Unser Entsetzen ist größer als zuvor“, sagte Baerbock am Samstag in Berlin. „Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen.

„Wer hier Täter und wer Opfer ist, das steht vollkommen außer Frage“, fügt sie mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hinzu. „Niemand sollte sich daher im Feind irren, er sitzt allein im Kreml, nicht in Kiew oder in Brüssel.

Baerbock fordert mehr Hilfe

Baerbock fordert unmittelbar mehr deutsche und europäische Hilfe für die Ukraine. Der Bundestag müsse umgehend die blockierten drei Milliarden Euro freigeben, mahnt Baerbock in einer Stellungnahme im Auswärtigen Amt in Berlin. Auch auf dem EU-Gipfel kommenden Donnerstag müsse ein „umfassendes europäisches Finanzpaket“ für die Ukraine geschnürt werden.

Steinmeier stockte der Atem

Auch andere deutsche Politiker haben den Eklat kommentiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Trump ungewöhnlich deutlich kritisiert. „Diplomatie scheitert, wenn Verhandlungspartner vor aller Welt gedemütigt werden“, sagte Steinmeier während eines Fluges nach Uruguay der Deutschen Presse-Agentur. Er rief dazu auf, in Deutschland jetzt zügig eine neue Regierung zu bilden.

Die Szene gestern im Weißen Haus ließ mir den Atem stocken. Nie hätte ich geglaubt, dass wir einmal die Ukraine vor den USA in Schutz nehmen müssen“, sagte Steinmeier. (AFP/Reuters)

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