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Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln.

© dpa/Rolf Vennenbernd

Auszeit nach Missbrauchsskandal: Beraterstab spricht sich gegen Rückkehr Woelkis aus

Der Kölner Kardinal Woelki soll am 2. März nach fünf Monaten Pause in sein Amt zurückkehren. Doch Berater des Erzbistums sehen das offenbar skeptisch.

Das engste Beratergremium des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki hat sich nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeigers“ fast einstimmig gegen dessen Rückkehr ausgesprochen. Wie die Zeitung unter Berufung auf Bistumskreise berichtet, zeigten sich die führenden Mitarbeitenden des Erzbistums äußerst skeptisch über einen solchen Schritt. Man sehe die Situation mit großer Sorge.

Woelki befindet sich derzeit noch in einer fünfmonatigen Auszeit, will aber am 2. März in sein Amt zurückkehren. Zu dem Beratergremium, dem sogenannten Erzbischöflichen Rat, gehören unter anderem der derzeitige Verwalter des Erzbistums, Rolf Steinhäuser, die Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominikus Schwaderlapp sowie Generalvikar Markus Hofmann.

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Aus Kirchenkreisen hieß es zu dem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeigers“, im Erzbischöflichen Rat habe keine Abstimmung über Woelkis Rückkehr stattgefunden. Man habe aber darüber gesprochen und dabei sei das Stimmungsbild überwiegend skeptisch gewesen. Auch Landespolitiker von SPD und CDU haben sich bereits ähnlich geäußert, was eine mögliche Rückkehr Woelckis angeht.

Das Verhältnis zwischen Woelki und den wichtigsten Gremien des Erzbistums gilt seit längerem als zerrüttet. Woelki hatte 2020 ihr Vertrauen gebrochen, als er sich entschied, ein Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs nicht zu veröffentlichen. Er führte rechtliche Gründe dafür an und gab stattdessen ein neues Gutachten in Auftrag.

Bezog während Auszeit volles Gehalt

Im vergangenen Jahr entsandte Papst Franziskus zwei Bevollmächtigte nach Köln, die einen vertraulichen Bericht über die Lage im Erzbistum erstellten. Auf dieser Grundlage entschied Franziskus, dass Woelki im Amt bleiben könne, obwohl er „große Fehler“ gemacht habe.

Allerdings ging Woelki in eine fünfmonatige Auszeit, die er unter anderem in den Niederlanden verbrachte. Während der Auszeit bezog er sein volles Gehalt. An Aschermittwoch, also dem 2. März, will er zurückkehren und gleich eine festliche Messe im Kölner Dom zelebrieren. (dpa)

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