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Sicherheitsoffensive: Berlusconi schickt Militär in die Großstädte

Italiens Metropolen sollen sicherer werden. Seit Montag sind daher 3000 Soldaten im Einsatz - sie sollen gegen Kriminalität und illegale Zuwanderer vorgehen. Die Opposition spricht von einer Militarisierung Italiens.

Im Rahmen einer umstrittenen Sicherheitsoffensive setzt die italienische Regierung seit Montag 3000 Soldaten im Inland ein. Die Soldaten patrouillieren gemeinsam mit Polizisten in Großstädten und sollen für den Schutz "sensibler" Orte wie Botschaften oder Denkmäler sorgen. In Rom sind 400 Soldaten vor allem in U-Bahnstationen im Einsatz. Bürgermeister Gianni Alemanno versicherte allerdings, dass in der bei Touristen beliebten Altstadt keine Militärs auf der Straße zu sehen seien. In Mailand schützen 150 Soldaten die Kathedrale und den Hauptbahnhof. Auf der süditalienischen Insel Lampedusa sind 70 Soldaten für die Sicherheit eines Flüchtlingslagers verantwortlich.

Die Ende Juli erlassene Regelung soll zunächst für ein halbes Jahr gelten; eine Verlängerung ist möglich. Die Maßnahme stieß bei Polizeigewerkschaften und der linken Opposition auf Kritik. Der Regierungschef bediene sich einer "Sicherheitsdemagogie" und versuche, Italiens Großstädte zu "militarisieren", lauteten die Vorwürfe. Bislang wurde die italienische Armee erst ein Mal für Sicherheitsaufgaben im Inneren eingesetzt. Nach den tödlichen Mafia-Anschlägen gegen die Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino ließ die Regierung von 1992 bis 1998 Soldaten in Großstädten patrouillieren. (sgo/AFP)

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