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Russlands Kritik an der EU: „Beschlagnahme fremden Geldes“

Russland ist entsetzt über das Vorgehen der Euro-Staaten gegen Zypern - denn es sind auch viele reiche Russen betroffen.

Bis zu 19 Milliarden Dollar (14,5 Milliarden Euro) von reichen russischen Kunden liegen nach Schätzungen der Ratingagentur Moody’s bei zyprischen Banken. Immer wieder wird der Vorwurf der Geldwäsche erhoben. Doch Russlands Präsident Wladimir Putin will dem Vorgehen der Euro-Gruppe nicht tatenlos zusehen. Die geplante Zwangsabgabe auf Bankeinlagen in Zypern sei „ungerecht, unprofessionell und gefährlich“, schimpfte Putin bei einer Sitzung mit Wirtschaftsexperten. Regierungschef Dmitri Medwedew fand noch klarere Worte: „Sagen wir es doch direkt: Das sieht nach einer Beschlagnahme von fremdem Geld aus.“ Das Vorgehen erinnere an kommunistische Methoden zu Sowjetzeiten. Es widerspreche marktwirtschaftlichen Prinzipien und einem „normalen unternehmerischen Klima“. Russland müsse nun Konsequenzen ziehen und seine bisherige Position korrigieren, sagte Medwedew der Agentur Interfax zufolge. Die russische Führung machte deutlich, dass sie sich von der Europäischen Union im Ringen um eine Zypern-Lösung übergangen fühlt. Die Entscheidung der Euro-Länder sei ohne russische Beteiligung gefallen, kritisierte Finanzminister Anton Siluanow in Moskau. Tsp/dpa

Tsp

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