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Politik: Bischöfe gegen deren Aufwertung - Schwulenverband wirft Katholiken Scheinheiligkeit vor

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat sich gegen die von der Bundesregierung geplante Aufwertung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften gewandt. "Die Ehe muss in ihrer besonderen, ja einzigartigen Stellung als Gemeinschaft geschützt werden", sagte der Vorsitzende der Konferenz, Karl Lehmann, am Donnerstag zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischöfe in Mainz.

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat sich gegen die von der Bundesregierung geplante Aufwertung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften gewandt. "Die Ehe muss in ihrer besonderen, ja einzigartigen Stellung als Gemeinschaft geschützt werden", sagte der Vorsitzende der Konferenz, Karl Lehmann, am Donnerstag zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischöfe in Mainz. Die Denkmuster des Ehe- und Familienrechts könnten nicht auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften übertragen werden, sagte der Mainzer Bischof.

Lehmann bezeichnete es aber als schwerwiegendes Missverständnis, die hervorgehobene Rechtsstellung der Ehe und ihren besonderen Schutz als Diskriminierung Homosexueller zu verstehen. Die kirchliche Lehre verbiete es, Schwule und Lesben in irgendeiner Weise zurückzusetzen. Allerdings lehne die katholische Kirche homosexuelle Beziehungen "unmissverständlich ab".

Zur Diskussion um die Schwangerenkonfliktberatung sagte Lehmann, die Kirche wolle ihr Beratungskonzept fortsetzen, auch wenn sie keine Beratungsscheine mehr ausstelle. In den nächsten Monaten solle der Meinungsaustausch um die Zukunft der Konfliktberatung vor allem auf der Ebene der einzelnen Diözesen geführt werden. In dieser "kreativen Phase" werde zwischen den Diözesen ein Informationsaustausch angestrebt, um unnötige Parallelarbeit zu vermeiden.

Als "Dokument der Scheinheiligkeit" hat der Lesben- und Schwulenverband die Stellungnahme der katholischen Bischöfe zur Rechtsstellung gleichgeschlechtlicher Paare kritisiert. Solange sich die katholische Kirche nicht für ihre Verbrechen an Schwulen und Lesben entschuldige, habe sie kein moralisches Recht, über homosexuelle Paare den Stab zu brechen, erklärte Verbandssprecher Manfred Bruns am Donnerstag in Köln.

Er appellierte an die Bischöfe, ihren Widerstand gegen die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartner aufzugeben. Bruns bezog sich auf eine Stellungnahme der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Darin lehnen die Bischöfe alle Bestrebungen ab, für gleichgeschlechtliche Partnerschaften ein Rechtsinstitut zu schaffen und dieses der Ehe gleichzustellen.

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