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Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer

© dpa/Christoph Schmidt

Buhrufe, Sirenen, Trillerpfeifen: Störungen bei Streitgespräch von Boris Palmer mit der AfD – Polizei greift ein

In Tübingen kommt es bei einem Streitgespräch zwischen Boris Palmer und dem AfD-Landeschef von Beginn an zur Eskalation. Einzelne Störer werden abgeführt.

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Ein Streitgespräch zwischen Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) und AfD-Landeschef Markus Frohnmaier ist zu Beginn massiv von Demonstranten gestört worden. Beim ersten Redebeitrag Frohnmaiers gab es laut Buhrufe und Sprechchöre, außerdem schrillten Sirenen und Trillerpfeifen.

Die Polizei führte einzelne Störer aus der Halle – und sprach Platzverweise aus, wie sie auf X mitteilte. Oberbürgermeister Palmer begründete den Ausschluss der Störer mit dem Hausrecht, das er als Oberbürgermeister habe. „Ich habe die Polizei gebeten, diejenigen, die nicht zulassen wollen, dass ein Meinungsaustausch stattfindet, friedlich zu bitten, den Saal zu verlassen“, sagte Palmer auf der Bühne.

AfD-Mann Frohnmaier stand in der Vergangenheit wiederholt unter Verdacht, Einflussnahme aus Moskau zu unterliegen. In einem Strategiepapier der russischen Präsidialverwaltung wird Frohnmaier laut Recherchen mehrerer internationaler Medien als „ein unter absoluter Kontrolle stehender Abgeordneter“ bezeichnet. Frohnmaier wies die Vorwürfe stets von sich.

Palmer wollte „inhaltliche Schwäche der AfD offenlegen“

Bereits vor Beginn der Debatte, die auch im Fernsehen ausgestrahlt wurde, hatten nach Polizeiangaben mehr als Tausend Demonstranten gegen die Veranstaltung protestiert. Redner kritisierten das Rededuell und Palmer scharf. Der hatte im Vorfeld gesagt, er wolle bei der Debatte die inhaltlichen Schwächen der AfD offenlegen und zeigen, dass sie in vielen Bereichen inkompetent sei.

Palmer schaute sich vor Beginn der Debatte die laufende Demonstration an

© dpa/Markus Lenhardt

Die Demonstranten halten das für sinnlos. Fakten interessierten die AfD-Wähler überhaupt nicht, sagte eine Vertreterin der Omas gegen Rechts. „Die AfD ist auf inhaltlicher Ebene nicht zu entzaubern, wie Herr Palmer das sagt.“

Die Demonstration verlief zunächst weitgehend friedlich, am Rande kam es zeitweise zu Rangeleien zwischen Polizei und Demonstranten. Im Vorfeld hatte sich die Polizei auch auf gewaltbereite Demonstranten eingestellt. Palmer hatte zuvor an die Teilnehmer der Demos appelliert, sich von denen fernzuhalten, die nicht die Absicht hätten, friedlich zu demonstrieren. (dpa)

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