zum Hauptinhalt
Hillary Clinton

© dpa

USA: Das große Warten auf Hillary Clinton

Hillary Clinton verschiebt ihre Erklärung, ob sie Präsidentin der USA werden will, möglicherweise bis zum Sommer. Dabei wird schon munter Stimmung gemacht - für und gegen Clinton.

„Stop Hillary“ muss noch warten. Die "SuperPAC" ist eine Spendenorganisation, die einzig dafür gegründet wurde, eine Kampagne gegen Hillary Clinton zu führen. „Stellen Sie sicher, dass Hillary Clinton niemals Präsidentin wird“, ruft die stramm konservative Initiative auf ihrer Webseite in großen Lettern auf. „Amerika kann eine weitere Legislatur einer Obama-Ära radikal-liberaler Politik, die von Bill und Hillary Clintons Team damals im Weißen Haus eingeführt wurde, nicht überleben“, geht es weiter. Aber noch fehlt den Rechten in den USA die Gegnerin. Noch gibt es gar keine Kandidatin Hillary. Erst im Sommer will die ehemalige Außenministerin und First Lady nun offenbar Amerika wissen lassen, ob sie für das Weiße Haus kandidiert. Sie hat schon ein Team um sich versammelt. Vertraute aus den alten Tagen sowohl der Clinton- wie der Obama-Ära sitzen zusammen und debattieren über die Strategie für einen Präsidentschaftswahlkampf 2016. Der enge Obama-Berater John Podesta, Guru aller liberalen Demokraten in Washington, verlässt in diesen Tagen das Weiße Haus - mit unbestimmtem Ziel. Wobei er alles tun werde, was „sie“ von ihm wolle. Und die Organisation „Ready for Hillary“ sitzt auf einer riesigen Datenbasis potenzieller Unterstützer. Nur Clinton selbst hat nach Informationen von „Politico“ den formalen Anstoß ihrer Kampagne um noch einmal drei Monate verschoben. Statt April, zitiert das Magazin hochrangige Demokraten, wird es nun Juli.

Andere wollen nur antreten, wenn Clinton es nicht tut

Clinton ist bei den Demokraten nicht unumstritten. Einige unterstellen ihr, sie werde ihre Ankündigung wie eine Krönung zelebrieren. Eine ernsthafte Gegnerin oder ein ernsthafter Gegner allerdings ist nicht in Sicht. Anders als Jeb Bush bei den Republikanern, muss Clinton deshalb nicht auf den Vorteil der ersten Kampagne setzen. Denn andere willige Bewerber wollen nur antreten, sollte sie es nicht tun. Clinton lässt sich Zeit. „Und wenn man den Luxus hat, sich Zeit lassen zu können, dann nimmt man sie sich auch“, lässt sich ein Demokrat aus dem Clinton-Umfeld zitieren.

Solange Hillary Clinton noch keine offizielle Kandidatur verkündet hat, ist sie deutlich weniger verwundbar. So ist das Kalkül ihrer Berater. Das Waffenarsenal der Republikaner ruht praktisch unberührt im Schrank. Jenseits der generellen Verteufelungen führen auch Organisationen wie „Stop Hillary“ keine ausgefeilten Angriffe. Selbst Publikationen wie der „Washington Free Beacon“ begnügen sich mit Bilderserien in denen Hillary Clinton mit gescheiterten Existenzen zu sehen ist: Mit Bill Clinton („Kriecher“), Bill Cosby, dem Entertainer, der aktuell wegen Vergewaltigungsvorwürfen im Fokus steht oder Yassir Arafat („Nobelpreisgewinner“). „Sie steht besser als Nicht-Kandidatin da“, zitiert „Politico“ einen Berater. So wird sie öffentlich stärker als ehemalige Außenministerin wahrgenommen, nicht als Parteipolitikerin.
Auch vom ehemaligen Präsidenten ist nichts zu erfahren. Er werde seine Frau unterstützen, wie auch immer sie sich entscheide, wiederholt er seit Monaten monoton. In dieser Woche noch ist er Gast in der „Rachael Ray Show“, einer aufgezeichneten Promi-Koch-Show, um „Chili with Rach“ zu kochen. Sollte seine Frau antreten, und sollte sie Präsidenten werden, dann könne man ihn „First Man“, wie den ersten Mann eben, nennen, sagt er da nach Aussagen der Macher. Oder „Adam“. Allerdings tragen die Präsidenten der Vereinigten Staaten auch nach ihrer Amtszeit den Titel „Präsident“. Im Weißen Haus wären sie dann, würde Hillary antreten und gewählt, ohnehin „Mrs. und Mr. President“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false