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Donald Trump am 04.07.2020 bei einem Feuerwerk am Denkmal Mount Rushmore.

© Alex Brandon/AP/dpa

Update

Denkmal für US-Präsidenten: Trump will sich angeblich im Felsen von Mount Rushmore verewigen lassen

Trump möchte der „New York Times“ zufolge sein Gesicht am Mount Rushmore in South Dakota sehen. Der Präsident sagt jetzt selbst: „Alles falsch, aber gute Idee“

Ihre Abbilder sind im Mount Rushmore in Stein gemeißelt: George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt, ehemalige US-Präsidenten, die in die Geschichte eingingen. In ihrer Reihe sieht sich nun auch der aktuelle Präsident Donald Trump – und wünscht sich daher, ebenfalls in dem Denkmal verewigt zu werden.

Um diesem Wunsch einen Schritt näher zu kommen, hat Trump der „New York Times“ zufolge bereits mehrfach bei der Gouverneurin des Bundesstaats South Dakota, Kristi Noem, nachgefragt, wie das Prozedere für eine Erweiterung ablaufen würde. Der Mount Rushmore liegt in ihrem Bundesstaat und wird auch von diesem verwaltet. Doch eine Erweiterung des Denkmals steht eigentlich nicht zur Debatte – bis jetzt.

Einem Bericht von CNN zufolge hatte Trump Noem bereits 2018 bei einer Besprechung im Oval Office gesagt, er wolle sein Abbild auf dem Mount Rushmore sehen. Anfangs dachte Noem, der Präsident mache nur Witze. „Ich habe angefangen zu lachen“, zitiert sie der Sender CNN. „Er hat nicht gelacht. Er meinte es ernst.“ Dem Bericht zufolge soll Trump auch 2017 schon bei einer öffentlichen Veranstaltung in Youngstown, Ohio, von seinem Wunsch gesprochen haben.

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Am 4. Juli hielt Trump anlässlich des amerikanischen Nationalfeiertags eine Wahlkampfansprache vor der Kulisse des Denkmals. Kritiker warfen ihm angesichts der steigenden Coronazahlen und der desaströsen Entwicklung der Pandemie in den USA deswegen Ignoranz und Inkompetenz vor. Doch Gouverneurin Noem stand auf Trumps Seite. Sie schenkte ihm zu dem Anlass eine Miniaturnachbildung des Mount Rushmore, mit Trumps Kopf als fünftem in der Reihe.

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Am Montag dementierte Trump die Berichterstattung der „New York Times“ in einem Tweet und behauptet, er habe nie vorgeschlagen, sich auf dem Denkmal verewigen zu lassen: Fügt aber noch hinzu: „Bei allem, was in den letzten dreieinhalb Jahren erreicht wurde, wahrscheinlich mehr als bei jeder anderen Präsidentschaft, klingt das nach einer guten Idee!"

Hat sich Kristi Noem ein politisches Sprungbrett erhofft?

Mitarbeiter des Weißen Hauses sehen in Noems Unterstützung von Trump jedoch einen Schachzug, um sich in der amerikanischen Bundespolitik zu positionieren. Drei Wochen nach Trumps Auftritt vor dem Denkmal in South Dakota reiste Noem nach Washington, um sich mit Vizepräsident Mike Pence zu treffen.

Im Weißen Haus munkelte man der „New York Times“ zufolge, dass Noem Trumps Running Mate werden könnte, also seine Mitkandidatin bei der Präsidentschaftswahl. Sollte Trump die Wahl gewinnen, würde sie demnach das Amt der Vizepräsidentin bekleiden.

Kristi Noem (r) , die Gouverneurin von South Dakota.
Kristi Noem (r) , die Gouverneurin von South Dakota.

© Michael Reynolds / dpa

Genährt wurden die Spekulationen auch, weil Noem am Abend des 4. Juli, nach Trumps Rede vor dem Mount Rushmore, mit ihm in seiner Air Force One nach Washington flog – was sie dabei genau beredeten, ist nicht bekannt. Doch Trump dementierte die Gerüchte, er würde Noem als sein Running Mate aufstellen, später beim Sender Fox News.

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Nichtsdestotrotz gilt Kristi Noem als aufstrebende Politikerin, deren Ziel die US-Bundespolitik ist. Noem ist 48 Jahre alt und ein regelmäßiger Gast beim Sender Fox News, der bekannt ist für seine rechtskonservative Ausrichtung und die Nähe zu Trump. Außerdem lässt die Gouverneurin sich von Trumps ehemaligem Wahlkampfassistenten Corey Lewandowski beraten. Lewandowski gilt auch nach seiner Wahl noch als Vertrauter des Präsidenten.

Lewandowski sagte in einem Interview, Noem habe eine „große Zukunft bei den Republikanern“. Deren Chefberaterin sagte der „New York Times“ jedoch zu Noems Zukunftsplänen: „Sie konzentriert sich auf ihre Arbeit als Gouverneurin von South Dakota.“

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