zum Hauptinhalt
Ein Stück Flugzeugrumpf am Tatort, wo ein ukrainisches Flugzeug mit 176 Menschen am Mittwoch kurz nach dem Start vom Flughafen Teheran abstürzte.

© dpa/Aref Fathi

„Der Regierung wurden Lügen vorgeworfen“: Iran will Flugzeug-Abschuss nicht vertuscht haben

Nach dem Flugzeugabsturz im Iran war zunächst von einem technischen Fehler die Rede. Andere Fakten lagen zu diesem Zeitpunkt nicht vor, beteuert der Iran.

Der Iran hat bestritten, die Fakten zum Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs vertuscht zu haben. „Der Regierung wurden Vertuschung und Lügen vorgeworfen, aber dies war wirklich nicht der Fall“, sagte Regierungssprecher Ali Rabiei am Montag.

Das Flugzeug der Ukraine International Airlines mit 176 Menschen an Bord war am Mittwoch kurz nach dem Start in Teheran abgestürzt. Es war auf dem Weg nach Kiew. Niemand überlebte. Der Iran hatte den versehentlichen Abschuss der Maschine am Samstag eingeräumt, nachdem die Behörden in den Tagen zuvor von einem technischen Defekt gesprochen hatten.

Die erste Presseerklärung, in der von einem technischen Fehler die Rede war, sei direkt nach der Bestätigung des Absturzes veröffentlicht worden, sagte der Sprecher. Selbst Präsident Hassan Ruhani habe erst zwei Tage nach dem Vorfall vom Sicherheitsrat die entsprechenden Fakten zum Abschuss mitgeteilt bekommen, sagte Rabiei und bedauerte den Tod der Passagiere sowie verloren gegangenes Vertrauen in die Glaubwürdigkeit von Staat und Regierung.

Zudem verwies er auf militärische Spannungen an dem Tag. Nach der Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani hatte US-Präsident Donald Trump für den Fall einer iranischen Vergeltung gedroht, 52 Ziele im Iran anzugreifen. „Daher waren alle Streitkräfte in höchster Alarmbereitschaft und dies war die Ursache für den tragischen Fehler und das Unglück“, erklärte Rabiei.

In Irans Hauptstadt Teheran weiten sich die regierungskritischen Proteste nach dem Abschuss der Passagiermaschine aus. Bis zu 3000 Menschen demonstrierten am Sonntag laut der Nachrichtenagentur ILNA in der Hauptstadt. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false