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Freilassung: Donald Klein wieder in Deutschland

Nach 15 Monaten Haft im Iran ist Donald Klein in Frankfurt am Main von seiner Familie begrüßt worden. Der deutsche Hobbyfischer war versehentlich in iranische Gewässer geraten.

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Berlin/Frankfurt - Die mehr als 15-monatige Haftzeit im Iran hat dem Pfälzer Donald Klein schwer zugesetzt. "Ich habe mich noch nicht auf die Waage gestellt - ich habe aber wahrscheinlich 20 Kilogramm verloren", sagte der Steinmetz und Hobbyangler nach seiner Rückkehr nach Deutschland dem RTL-Fernsehmagazin "Stern TV". Kleins Anwalt Klaus Kübler bezeichnete den Gesundheitszustand des 53-Jährigen als "einigermaßen gut".

Der 53-jährige Pfälzer landete am Mittwoch früh am Flughafen in Frankfurt am Main. Am Flughafen wurde Klein nach Angaben der Bundespolizei von seiner Frau, seinen beiden Kindern, seiner Schwester und seinem Schwager empfangen. Der Deutsche war am Montagabend aus dem Teheraner Ewin-Gefängnis entlassen worden und musste zunächst ein Ausreisevisum abwarten.

Freilassung wenige Monate vor Ende der regulären Haftzeit

Iranische Sicherheitskräfte hatten den Pfälzer am 29. November 2005 festgenommen, nachdem er bei einer Angelbootstour mit seinem französischen Skipper Stéphane Lherbier in iranische Hoheitsgewässer geraten war. Beide wurden später wegen illegalen Grenzübertritts zu 18 Monaten Haft verurteilt. Lherbier war bereits am 25. Februar auf freien Fuß gekommen. Die reguläre Haftzeit Kleins wäre Ende Mai abgelaufen.

Der Steinmetz aus Lambsheim bei Ludwigshafen kam nach Angaben der Bundespolizei am Morgen mit der Lufthansa-Maschine LH 601 in Frankfurt an und verließ das Flughafengelände in Begleitung seiner Familie. "Stern TV" (RTL) zeigt am Abend um 22:15 Uhr exklusiv die ersten Bilder von Kleins Rückkehr.

Auch Genscher hat sich offenbar für Klein stark gemacht

Bei den Freilassungsbemühungen hatte sich nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" auch Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) engagiert. Der 79-Jährige habe sich eng mit dem Auswärtigen Amt abgestimmt und bei einer Reise nach Teheran einen Brief von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) übergeben, berichtete die Zeitung (Mittwoch). Er habe auf Einladung seines früheren Amtskollegen Ali Akbar Welajati am 5. und 6. März Teheran besucht.

Das Auswärtige Amt wollte dies zunächst weder dementieren noch bestätigen. Ein AA-Sprecher sagte aber: "Jeder Politiker, der in den Iran gereist ist, wurde auf diesen Fall aufmerksam gemacht und hat diesen Fall aktiv gegenüber der iranischen Regierung angesprochen." (tso/ddp)

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