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Die Drohne Global Hawk.

© dpa

USA: Ehemalige Drohnenpiloten kritisieren Barack Obama

Vier ehemalige US-Drohnenpiloten haben in einem Offenen Brief Obamas Drohnenkrieg kritisiert. Damit würden Hassgefühle verstärkt - und das nutze Terrorgruppen wie dem IS.

Vier ehemalige Angehörige der US-Luftwaffe haben in einem Offenen Brief an US-Präsident Barack Obama den Drohnenkrieg ihres Landes heftig kritisiert. In dem Brief, den "Zeit Online" veröffentlicht hat, heißt es, im Laufe der Zeit sei ihnen klar geworden, "dass der Umstand, dass wir unschuldige Zivilisten töten, die Hassgefühle nur befeuert, die den Terror und Gruppen wie den "Islamischen Staat" (IS) antreiben – und zugleich in ähnlicher Weise als Rekrutierungswerkzeug wirkt wie Guantanamo Bay".

Der Brief ist auch an US-Verteidigungsminister Ashton Carter und CIA-Chef John Brennan gerichtet. Darin heißt es weiter: "Diese Regierung und ihre Vorgängerregierung haben ein Drohnenprogramm aufgesetzt, das eine der verheerendsten Triebfedern des Terrorismus und der Destabilisierung weltweit ist."

Die vier Autoren des Briefs empören sich aber auch über ihre eigene gesundheitliche, soziale und ökonomische Lage nach ihrem Dienst und verknüpfen dies mit dem Drohnenkrieg: "Jeder Einzelne von uns entwickelte eine posttraumatische Belastungsstörung, als die Schuld zu groß wurde, die mit unserer Rolle beim Ermöglichen dieses systematischen Zerstörens unschuldiger Leben einherging. Aber die Regierung, der wir so viel gegeben hatten, ließ uns fallen – sie entließ uns in eine Welt ohne angemessene medizinische Versorgung, ohne Zugang zu einem verlässlichen Gesundheitswesen, ohne notwendige Zuwendungen. Einige von uns sind heute obdachlos. Andere kommen gerade so zurecht. Dabei haben wir massive Verschwendung erlebt, den Missbrauch von Macht – und ebenso, wie die Führer unseres Landes öffentlich über die Effektivität des Drohnenprogramms gelogen haben."

Die ehemaligen Drohnenpiloten, die unter anderem in Irak und Afghanistan im Einsatz waren, stellen zusätzlich eine Verknüpfung mit der Anschlagserie in Paris her: "Wir können Tragödien wie den Anschlägen von Paris nicht einfach schweigend zusehen, während wir die verheerenden Effekte kennen, die das Drohnenprogramm hierzulande und anderswo hat." (Tsp)

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