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Das Azovstal-Werk in Mariupol (aufgenommen am 28. April)

© REUTERS/Alexander Ermochenko

Update

Russland setzt Angriffe offenbar fort: Einige Zivilisten aus Azovstal-Werk in Mariupol evakuiert

Auf russischer und ukrainischer Seite gibt es Informationen über gerettete Zivilisten. Unklar ist, wie viele Personen aus dem Azovstal-Werk fliehen konnten.

Stand:

Aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind Berichten russischer Nachrichtenagenturen zufolge 25 Zivilisten evakuiert worden. Unter den Geretteten seien sechs Kinder, meldeten Tass und Ria Nowosti am Samstag übereinstimmend unter Berufung auf ihre jeweiligen Korrespondenten. Der Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, sprach später von 20 Frauen und Kindern, die das Werksgelände verlassen hätten.

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Die Zivilisten seien zu einem vereinbarten Ort gebracht worden, "und wir hoffen, dass sie nach Saporischschja in von der Ukraine kontrolliertes Gebiet gebracht werden", erklärte Palamar in einem auf Telegram veröffentlichten Video. Wenig später meldete das ukrainische Militär auf Facebook, dass Russland seine Angriffe auf das Stahlwerk fortsetze. Es werde mit Bomben aus der Luft angegriffen, hieß es.

Ukrainischen Angaben zufolge sollen in den Bunkeranlagen des Stahlwerks insgesamt rund 1000 Zivilisten Zuflucht gesucht haben - und nun eingeschlossen sein.

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Russland wiederum spricht von rund 2500 ukrainischen Kämpfern und ausländischen Söldnern, die sich dort ebenfalls verschanzt haben sollen. Diese lehnen eine Kapitulation und eine Aufgabe der strategisch wichtigen Stadt am Asowschen Meer, die großteils bereits von den Russen eingenommen ist, bislang ab.

Kiew und Moskau hatten sich zuletzt unter Vermittlung von UN-Generalsekretär António Guterres bereiterklärt, eine humanitären Korridor für die Flucht der Zivilisten einzurichten. Größere Evakuierungserfolge gab es bislang aber nicht. Mehr als neun Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs gilt die Lage der im Azovstal-Werk eingeschlossenen Menschen als katastrophal. (dpa/AFP/Reuters)

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