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Dieses Bild zeigt Menschen, die am Samstag aus der Region füchteten.

© imago/Xinhua

Update

Krieg in Syrien: Einigung über Evakuierung der Stadt Duma

Russland und syrische Rebellen haben sich für das letzte umkämpfte Gebiet in Ost-Ghouta über eine Evakuierung geeinigt. Dies teilten beide Seiten mit.

Syrische Rebellen und Russland haben übereinstimmenden Angaben zufolge eine endgültige Einigung über die Evakuierung der Stadt Duma erzielt. Die Vereinbarung sehe vor, dass verwundete Zivilisten und Kämpfer aus der von Syriens Armee belagerten Stadt abziehen können, meldeten syrische Staatsmedien und die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag.

Nach Angaben der syrischen Regierungszeitung "Al-Watan" sieht die Vereinbarung auch vor, dass die Rebellen vor dem Abzug ihre schweren Waffen niederlegen. Damit stünde einer kompletten Rückeroberung der früheren Rebellen-Region Ost-Ghouta durch Syriens Armee nicht mehr viel im Wege. Die in Ost-Ghouta gelegene Stadt Duma wurde bislang von der Rebellengruppe Dschaisch al Islam kontrolliert. Die Evakuierungsvereinbarung sieht den Angaben zufolge vor, dass verwundete Kämpfer und Zivilisten in ein von Rebellen kontrolliertes Gebiet in Nordsyrien gebracht werden. In Duma soll dann die russische Militärpolizei Stellung beziehen.

Die beiden anderen Rebellengruppen, die in Ost-Ghouta herrschten, hatten bereits ähnliche Vereinbarungen mit der Regierungsseite getroffen. Nach Schätzungen der Beobachtungsstelle zogen infolge dieser Vereinbarungen rund 45.000 Zivilisten und Rebellen aus Ost-Ghouta ab.

Syriens Regierungskräfte hatten die seit Wochen umkämpfte Region Ost-Ghouta zuvor wieder fast vollständig unter Kontrolle gebracht. Die Armeeführung teilte am Samstagabend mit, ihre Truppen hätten eine Reihe von Städten und Orten in dem Gebiet nahe der Hauptstadt Damaskus zurückerobert. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, die Armee kontrolliere nun rund 94 Prozent von Ost-Ghouta.

Am Abend verließen die letzten Rebellen und ihre Angehörigen in Bussen eine von zwei Zonen der Region, die noch von Regierungsgegnern beherrscht wurden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete. Sie werden in die von Rebellen kontrollierte Provinz Idlib im Nordwesten Syriens gebracht.

Zivilisten werden aus der zerstörten Region Ost-Ghuta gebracht.

© dpa/Anas Alkharboutli

Ost-Ghouta hatte in den vergangenen Wochen die heftigste Angriffswelle der Regierung seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor mehr als sieben Jahren erlebt. Nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter kamen dabei mehr als 1600 Menschen ums Leben. Große Teile Ost-Ghoutas sind zerstört. Mehr als 130.000 Menschen flohen aus der Region.

Das ländliche Gebiet war seit 2012 unter Kontrolle von Rebellen. Bewaffnete Regierungsgegner halten sich dort nun nur noch in einer Zone um die Stadt Duma auf. Die Armeeführung kündigte an, den Kampf fortzusetzen. Derzeit laufen Verhandlungen mit der islamistischen Miliz Dschaisch al Islam über einen Abzug aus der Zone um Duma in Syrien. (AFP/dpa)

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