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Enge Verbindungen nach Moskau: Mitarbeiter von AfD-Abgeordnetem verbreitet prorussische Propaganda
Nach „Spiegel“-Informationen beschäftigt der Politiker Eugen Schmidt einen prorussischen Aktivisten, der Zugang zu Bundestagsgebäuden hat. Westliche Sicherheitsbehörden sind alarmiert.
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Ein Bundestagsabgeordneter der AfD beschäftigt laut einem Bericht des „Spiegel“ einen Mann, der prorussische Propaganda betreibt und enge Verbindungen nach Moskau hat. Der fragliche Mitarbeiter habe einen Hausausweis für das Parlament und damit Zugang zu den Bundestagsgebäuden, berichtete das Magazin am Freitag.
Die Sicherheitsbehörden seien wegen des Falls „alarmiert“. Der 52-jährige Wladimir Sergijenko stehe auf einer Sanktionsliste der Ukraine.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Eugen Schmidt bestätigte dem „Spiegel“ dem Bericht zufolge, dass der Mann für ihn arbeite. Er sei „als Übersetzer und in der Medienarbeit“ auf einer 120-Euro-Stelle für sein Abgeordnetenbüro tätig, „was die begrenzte Natur seiner Aufgaben widerspiegelt“.
Der Mitarbeiter selbst wies demnach auf Anfrage des „Spiegel“ den Verdacht, „ich könnte im Auftrag staatlicher Stellen Propaganda verbreiten“, kategorisch zurück. „In meiner Tätigkeit agiere ich stets unabhängig und bin ausschließlich meinem Gewissen verpflichtet“, erklärte der Mann dem Magazin. Es sei „bemerkenswert, dass die Aufrechterhaltung positiver Beziehungen zu Russland als ungewöhnlich angesehen wird“.
Westliche Geheimdienste vermuten dem Bericht zufolge, der Mann könnte im Auftrag Moskaus Einfluss auf die AfD nehmen. Möglicherweise versorge er die Partei oder ihr Umfeld auch mit Geld.
Der deutsche Zoll habe im April und im Juni nach Russlandreisen des Mannes jeweils 9000 Euro Bargeld bei ihm entdeckt. Auf die „Spiegel“-Anfrage hin bestritt er, dass er die AfD finanziell unterstütze. (AFP)
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