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Blick auf die Zentrale der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Eschborn.

© dpa/Frank Rumpenhorst

Entscheidung der Regierung: Entwicklungsorganisation GIZ zieht bis 2025 Personal ganz aus Afghanistan ab

Die Machtübernahme der Taliban 2021 hat für Helfer am Hindukusch viel geändert. Dies hat auch für die staatliche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit nun Konsequenzen.

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Die Sicherheitslage in Afghanistan gilt seit der Machtübernahme der Taliban als prekär. Die staatliche deutsche Entwicklungsorganisation GIZ zieht sich nun einem Medienbericht zufolge personell komplett aus Afghanistan zurück. Sie war dort seit 2002 tätig.

Projekte in dem Land würden ab dem nächsten Jahr ausschließlich über Nichtregierungsorganisationen umgesetzt, teilte eine Sprecherin der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ mit.

GIZ will Projekte in Afghanistan in „Fernsteuerung“ führen

„Eigene nationale Mitarbeitende wird die GIZ ab 2025 nicht mehr vor Ort beschäftigen“, sagte die Sprecherin. „Die Verträge der nationalen Mitarbeitenden laufen spätestens Ende des Jahres aus.“ Schon seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im August 2021 seien weder deutsche noch internationale Beschäftigte vor Ort.

Die Zeitungen berichteten unter Berufung auf Kreise der Ortskräfte in Afghanistan, derzeit beschäftige die GIZ noch rund 160 lokale Mitarbeiter.

Der Verzicht auf eigene Beschäftigte folge einer Entscheidung der GIZ-Auftraggeberin, der deutschen Bundesregierung, erklärte die Sprecherin. Bestehende und beauftragte Projekte liefen jedoch weiter, die GIZ arbeite mit den lokalen Partnern ab 2025 in sogenannter Fernsteuerung zusammen, aus Deutschland oder einem Drittland heraus.

Die Organisation kümmerte sich bislang vor Ort nach eigenen Angaben um Projekte, die dazu beitragen, den Alltag und das tägliche Leben der Menschen etwa durch Lebensmittelpakete oder die Reparatur von Wasserleitungen zu sichern.

Schwerpunkt der Arbeit bleibe, die lokale Bevölkerung zu unterstützen. Dazu zähle etwa, die Selbstversorgung in ärmeren städtischen und ländlichen Gemeinden zu verbessern, Hebammen und weibliche Gesundheitsfachkräfte zu schulen sowie Unternehmerinnen und von Frauen geführte Organisationen zu unterstützen. Eine Zusammenarbeit mit den Taliban gebe es nicht.

Noch im April hatte GIZ-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel gesagt, seine Organisation habe weiterhin nationales Personal vor Ort, darunter auch Frauen. Sie würden mobil von zu Hause aus arbeiten.

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