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Der ehemalige Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, bei den Vereinten Nationen in New York.

© Imago/ZUMA Press Wire/Lev Radin

Er nannte Ex-Kanzler Scholz „beleidigte Leberwurst“: Melnyk bittet um Verzeihung für impulsive Wortwahl als ukrainischer Botschafter

Als Botschafter seines Landes habe er nicht immer „wohlüberlegte Worte“ finden können, sagt der Ukrainer mit Blick auf seine Zeit in Berlin. Zugleich bezeichnet er Deutschland als seine „zweite Heimat“.

Stand:

Der ehemalige Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, hat sich für Äußerungen während seiner Zeit in Berlin entschuldigt.

„Das war ein wahrer Ausnahmezustand“, sagte er dem „Stern“ mit Blick auf die ersten Monate des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. „Da musste ich oft sehr impulsiv agieren, um die Deutschen dazu zu bewegen, uns zu helfen.“

Dabei habe er nicht immer „wohlüberlegte Worte“ finden können. „Daher bitte ich um Verzeihung, wenn ich Menschen beleidigt habe, weil die Emotionen da hochkochten.“

Dennoch blicke er mit großer Dankbarkeit auf seine Zeit in Deutschland zurück, sagte Melnyk. „Deutschland ist meine zweite Heimat. Ohne Übertreibung.“ Melnyk war von Januar 2015 bis Oktober 2022 ukrainischer Botschafter in Deutschland.

Nach dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 hatte er die damalige Ampel-Bundesregierung immer wieder mit scharfen Worten für die aus seiner Sicht zu zögerlichen Waffenlieferungen kritisiert. Den damaligen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete er einmal als „beleidigte Leberwurst“.

Seit Januar ist er ukrainischer Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York. Auch dort merke er, dass er ohne Emotionen und Leidenschaft weder leben noch agieren könne, sagte der Diplomat. (dpa)

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