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Der Wohnungsbau in Deutschland geht nur schleppend voran.

© Julian Stratenschulte/dpa

„Es droht ein Absturz mit Ansage“: Wohnungswirtschaft rechnet mit Scheitern der Bauziele der Bundesregierung

400.000 neue Wohnung im Jahr hatte die SPD angekündigt. Doch die Wirtschaft rechnet nur mit 250.000 neugebauten Wohnungen in 2022. Die Prognose für die folgenden Jahre sieht noch schlechter aus.

Der Gesamtverband der deutschen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (GdW) rechnet mit einem Scheitern der Bundesregierung bei ihrem Vorhaben, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen. „Es droht ein Absturz mit Ansage, die Regierung wird ihr Wohnungsziel krachend verfehlen“, sagte Verbandspräsident Axel Gedaschko der „Bild“ (Donnerstagsausgabe).

Konkret rechnet Gedaschko in diesem Jahr mit nur rund 250.000 neu gebauten Wohnungen in Deutschland. Für 2023 sagte er den Neubau von rund 200.000 Wohnungen voraus, für „2024 dann noch weniger“.

Als Gründe für den deutlichen Rückgang nannte Gedaschko die erheblich gestiegenen Materialkosten am Bau, die höheren Zinsen sowie gesunkene staatliche Förderung. Dadurch müssten Bauherren bis zu 60 Prozent mehr Miete verlangen als noch vor zwei Jahren. „Das kann niemand mehr bezahlen“, sagte Gedaschko. Er forderte die Bundesregierung auf, über die staatliche Förderbank KfW die Zinsen für Baudarlehen auf ein Prozent zu deckeln.

Die Bundesregierung hatte Mitte Oktober erklärt, sie wolle an ihrem Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr festhalten. Erreicht werden soll dies mit einem Bündel an Maßnahmen, auf die sich das Bündnis bezahlbarer Wohnraum geeinigt hat. An dem Bündnis sind neben der Bau- und Immobilienbranche auch Mieterverbände und Umweltschutzorganisationen beteiligt. (AFP)

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