
© dpa/Michael Kappeler
„Es schützt Leben“: Drogenbeauftragter Streeck plädiert für staatliches Drug-Checking
Wer illegale Drogen konsumiert, kann sie etwa in Berlin vor dem Konsum auf gefährliche Beimischungen testen lassen. Der CDU-Politiker Hendrik Streeck hält das für sinnvoll. Die Kosten soll der Staat übernehmen.
Stand:
Hendrik Streeck, Drogenbeauftragter der Bundesregierung, plädiert für staatliches Drug-Checking, also die chemische Analyse von Drogen vor dem Konsum. Der „Zeit“ sagte der CDU-Politiker am Donnerstag: „Drug-Checking schützt Leben, weil dadurch weniger Drogen mit gefährlichen Beimischungen konsumiert werden. Deswegen begrüße ich es, wenn Städte wie Berlin Drug-Checking ermöglichen.“ In seiner Partei wird eine staatlich finanzierte Überprüfung illegaler Drogen indes mehrheitlich abgelehnt.
Das Drug-Checking bietet laut Streeck noch einen weiteren Vorteil. „Auch die Behörden profitieren, wenn sie erfahren, welche Drogen gerade auf den Straßen im Umlauf sind“, so der Mediziner. Bisher gebe es kein gutes Monitoring- und Warnsystem, was ihn sehr ärgere. Überdies werde nur ein Bruchteil der Drogentoten obduziert, weshalb man nicht wisse, woran der Betroffene genau verstorben sei.
„Allerdings ist Drug-Checking auch sehr teuer, eine getestete Substanz kostet im Durchschnitt 60 Euro. Es löst zudem unser grundsätzliches Problem nicht, dass immer mehr Menschen drogenabhängig werden“, gab Streeck zu bedenken. (KNA)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: