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Der ehemalige pakistanische Premier Nawaz Sharif (hier im Oktober) wurde sofort verhaftet.

© K.M. Chaudary/AP/dpa

Wegen Korruption: Ex-Premier Sharif in Pakistan zu sieben Jahren Haft verurteilt

Nawaz Sharif muss wieder ins Gefängnis. Ein Gericht verurteilte den Ex-Premier wegen Korruption.

Stand:

Ein pakistanisches Gericht hat den ehemaligen Ministerpräsident Nawaz Sharif wegen Korruption zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das bestätigten Behördenvertreter am Montag. Dabei ging es vor allem um die ungeklärte Finanzierung eines Stahlwerks in Saudi-Arabien. In einem zweiten Fall wurde Sharif freigesprochen. Sharif werde sofort in Gewahrsam genommen, sagte ein Gerichtsvertreter Journalisten vor Ort. Tausende Anhänger von Sharif und dessen Partei Pakistanische Muslim-Liga (PML-N) hatten sich vor dem Urteil rund um das Gerichtsgebäude Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert.

Der Ex-Premier war bereits im Juli in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft wegen Korruption verurteilt worden. Dabei ging es um die Finanzierung von teuren Wohnungen in London. Eine Woche später wurde er nach seiner Rückkehr aus London am Flughafen Lahore verhaftet. Mitte September war er aus der Haft entlassen worden, nachdem ein Gericht in der Hauptstadt Islamabad seine Freilassung angeordnet hatte. Es setzte das im Juli ergangene Urteil gegen Sharif aus.

Ins Rollen gekommen war die Affäre im Vorjahr, nachdem Oppositionspolitiker Sharif und einige seiner Verwandten beschuldigt hatten, Staatsgelder veruntreut und gewaschen zu haben. Die Oppositionspolitiker stützten ihre Vorwürfe auch auf Dokumente, die 2016 im Zuge der Panama-Papers-Enthüllungen über mutmaßlichen Steuerbetrug aufgetaucht waren.

Ende Juli 2017 hatte das Oberste Gericht des Landes Sharif abgesetzt. Ende Juli 2018 setzte sich der einstige Cricket-Star Imran Khan als Oppositionskandidat bei den Parlamentswahlen durch und ist seitdem Ministerpräsident. (dpa, Tsp)

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