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Politik: Fall Calipari: Italien bringt eigenen Bericht heraus

Die italienischen Mitglieder der Untersuchungskommission zu den tödlichen Schüssen auf den Geheimdienstagenten Nicola Calipari im Irak haben ihren Bericht am Montagabend der Regierung in Rom übergeben. (02.05.2005, 22:16 Uhr)

Rom - Diese habe das Dossier umgehend an den amerikanischen Botschafter in Italien, Mel Sembler, weitergeleitet, berichtete das italienische Fernsehen. Einzelheiten zum Inhalt wurden zunächst nicht bekannt. Jedoch wurde erwartet, dass die Italiener der Darstellung der Amerikaner widersprechen, wonach die US-Soldaten bei dem Beschuss korrekt gehandelt haben und sie keine Schuld trifft.

Voraussichtlich bestätige der italienische Bericht, dass das Auto mit Calipari und der freigelassenen italienischen Geisel Giuliana Sgrena nicht mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war, hieß es. Zudem soll es dort heißen, dass die amerikanischen Behörden über die Operation zur Befreiung der Journalistin aus ihrer Geiselhaft informiert waren. Die US-Kommission hatte dies zuvor bestritten. Italien habe «Punkt für Punkt» auf die amerikanische Version geantwortet, wonach der Tod Caliparis «ein tragischer Unfall» gewesen sei.

Italien und die USA hatten sich auch nach einer gemeinsamen Untersuchung nicht auf eine einvernehmliche Erklärung zum Beschuss des Autos durch US-Soldaten einigen können. Calipari hatte Anfang März die kurz zuvor freigelassene Sgrena zum Flughafen in Bagdad bringen wollen. Er starb, als er bei dem Beschuss versuchte, die Journalistin mit seinem Körper zu schützen.

Die Darstellung der Amerikaner, wonach die US-Soldaten bei dem Beschuss korrekt gehandelt hätten, sorgte in Italien für Empörung. Um eine diplomatische Krise zu vermeiden, will Ministerpräsident Silvio Berlusconi die Angelegenheit persönlich mit US-Präsident George Bush besprechen. Zudem will er am Donnerstag im Parlament über den Fall berichten. (tso) (tso)

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