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Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann sieht sich mehreren Rücktrittsforderungen ausgesetzt.

© Sebastian Gollnow/AFP

Feldmann leistete sich mehrere Fauxpas: Nun fordert auch die eigene Partei den Rücktritt von Frankfurts OB

Die Frankfurter SPD erklärt, dass Peter Feldmann das Ansehen der Stadt beschädige. Andere Parteien hatten sich bereits gegen den Oberbürgermeister gestellt.

Nach dem jüngsten umstrittenen Verhalten des angeklagten Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann hat nun auch dessen eigene Partei, die örtliche SPD, seinen Rücktritt gefordert. Das erfordere die Würde des Amts, das Ansehen der Stadt und die Handlungsfähigkeit des Magistrats, sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Kolja Müller am Montag.

Zuvor hatten sich bereits Grüne, CDU, FDP und die Volt-Partei in der Mainmetropole für einen Rücktritt ausgesprochen. „Sollte auch dieser Appell verhallen, werden wir gemeinsam mit den Koalitionsparteien die weiteren Schritte bis hin zu einem Abwahlverfahren erörtern“, hieß es etwa bei den Grünen.

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Am Wochenende war ein Video im Netz aufgetaucht, in dem Feldmann auf dem Flug zum Europaleague-Finale von Eintracht Frankfurt nach Sevilla von Flugbegleiterinnen spricht, „die mich hormonell am Anfang erst mal außer Gefecht gesetzt haben“. „Die sexistische Äußerung des Oberbürgermeisters auf dem Flug nach Sevilla ist kein Kavaliersdelikt sondern eine zu verurteilende Entgleisung“, stellte Müller fest. Das Verhalten reihe sich in eine Reihe weiterer Fehlleistungen ein.

Am vergangenen Donnerstag hatte Feldmann zudem auf der Pokalfeier im Römer für Irritationen gesorgt. Dort nahm er zunächst Eintracht-Kapitän Sebastian Rode und Trainer Oliver Glasner den Pokal aus der Hand, um damit in Richtung Kaisersaal vorwegzuschreiten.

Bei seiner Rede sprach der OB, der sich selbst als Eintracht-Fan bezeichnet, dann mehrere Namen der Spieler falsch aus. Feldmann selbst bedauerte sein Auftreten bei der Party und auch für seinen Spruch im Flieger entschuldigte er sich später.

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Aufgrund seines Auftritts ist er im Frankfurter Stadion kein gerngesehener Gast mehr. „Zwischen Eintracht Frankfurt und ihm ist in Zukunft keine Basis mehr“, sagte Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann der „Bild“-Zeitung. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Peter Feldmann bei unseren Spielen im Stadion noch willkommen ist.“ Es sei an den Spielern und Trainern, den Pott den Menschen zu präsentieren, kritisierte Hellmann. „Alles andere ist Eitelkeit und Narzissmus.“

Nach der Anklage gegen ihn wegen Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit der sogenannten Awo-Affäre hatte die SPD zunächst erklärt, dass er sein Amt niederlegen müsse, sollte das Hauptverfahren zugelassen werden. Ein weiteres Abwarten sei nun aber nicht zumutbar, hieß es. Von Feldmann selbst gab es dazu zunächst keine Stellungnahme

Im März hatte die Frankfurter Staatsanwaltschaft Anklage wegen eines hinreichenden Tatverdachts der Vorteilsannahme erhoben. Feldmanns Frau soll als Leiterin einer Awo-Kita „ohne sachlichen Grund“ ein übertarifliches Gehalt bezogen haben, wie es hieß. Zudem habe die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Feldmann im Wahlkampf 2018 durch Einwerbung von Spenden unterstützt. Im Gegenzug habe er die Interessen der Awo Frankfurt „wohlwollend berücksichtigen“ wollen. (dpa)

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