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Politik: Festgenommene Extremisten: Libyer als Schlüsselfigur

Der am Mittwoch in München festgenommene libysche Moslemextremist Lased bin H. ist nach Polizeierkenntnissen in afghanischen Camps des mutmaßlichen Top-Terroristen Osama bin Laden ausgebildet worden.

Der am Mittwoch in München festgenommene libysche Moslemextremist Lased bin H. ist nach Polizeierkenntnissen in afghanischen Camps des mutmaßlichen Top-Terroristen Osama bin Laden ausgebildet worden. Der 32-Jährige gilt als Schlüsselfigur "mit hoher ideologischer Motivation", wie ein Sprecher der italienischen Antiterrorpolizei in Mailand sagte. Nach Angaben des bayerischen Justizministeriums sollte der Mann am Donnerstag einem Haftrichter in München vorgeführt werden. Wie das Justizministerium am Donnerstag weiter mitteilte, hat der Libyer sich mit einem vereinfachten Auslieferungsverfahren nach Italien einverstanden erklärt.

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Hintergrund: US-Streitkräfte und Verbündete Schwerpunkt: US-Gegenschlag, Nato und Bündnisfall Schwerpunkt: Osama Bin Laden Schwerpunkt: Afghanistan Chronologie: Terroranschläge in den USA und die Folgen Fotostrecke: Bilder des US-Gegenschlags Umfrage: Befürchten Sie eine Eskalation der Gewalt? Der Libyer war den deutschen Behörden bereits bekannt. Er wurde laut Justizministerium eine Zeit lang beobachtet, weil er möglicherweise Kontakt zu fünf mutmaßlichen Terroristen in Frankfurt am Main hatte. Die Gruppe wollte laut Verfassungschutz Ende vorigen Jahres eine Bombe auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt zünden. Die aus Algerien, Irak und Frankreich stammende Gruppe war nach Angaben von Ermittlern in einem Lager des Top-Terroristen Osama bin Laden in Afghanistan ausgebildet worden. Gegen die Männer soll im Spätherbst Anklage erhoben werden.

Insgesamt waren am Mittwoch auf Betreiben der italienischen Justiz in München und Mailand drei mutmaßliche militante Islamisten festgenommen worden. Neben Lased bin H. wurden zwei Tunesier verhaftet. Nach zwei weiteren Verdächtigen, die sich vermutlich abgesetzt haben, wird noch gesucht. Den Männern wird laut internationalem Haftbefehl vorgeworfen, im Rahmen einer kriminellen Vereinigung falsche Pässe und Einreisedokumente beschafft zu haben. Diese sollten offenbar an militante Islamisten weitergegeben werden, die über Italien in afghanische Ausbildungscamps reisen wollten.

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