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Eines der vielen Feuerwehrautos beim Einsatz auf dem Brandareal in Jüterbog/Brandenburg.

© Julian Stähle/dpa-Zentralbild/dpa

Update

Brände in Brandenburg: Feuer bei Jüterbog gelöscht – Waldbrand in Gohrischheide unter Kontrolle

Nach tagelangem Großeinsatz hat die Feuerwehr den Waldbrand an der Grenze zu Sachsen nun im Griff. Der Brandherd in Jüterbog konnte bereits ganz gelöscht werden.

Die Feuerwehr hat den Waldbrand in Gohrischheide und Mühlberg unter ihre Kontrolle gebracht. Komplett gelöscht werden konnte er aber noch nicht. Auch am Dienstag ist sie mit einem Großaufgebot in dem brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster im Einsatz. 

Am frühen Morgen rückten die Brandschützer mit 60 Einsatzkräften und 16 Fahrzeugen aus, wie ein Sprecher der Feuerwehr Lausitz am Dienstag mitteilte. Insbesondere Glutnester würden weiter beobachtet werden. Inwiefern sich der nächtliche Regen auf den Waldbrand auswirkte, war am frühen Morgen noch unklar.

Der Großbrand war am Donnerstag auf einem früheren Truppenübungsplatz in der Gohrischheide in Sachsen ausgebrochen und hatte sich am Freitag in Richtung Mühlberg ausgeweitet.

Ein weiterer Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog (Landkreis Teltow-Fläming) ist hingegen bereits vollständig gelöscht worden. Durch den einsetzenden Regen in der Nacht habe sich die Lage auf den betroffenen 20 Hektar entspannt, teilte die Regionalleitstelle Brandenburg am frühen Dienstagmorgen mit. 

Die Feuerwehr hatte den Ort gegen halb drei morgens verlassen, nachdem keine Brandstellen mehr wahrgenommen worden waren, hieß es. Im Laufe des Tages werde das Gebiet aber noch einmal überprüft.

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Das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog (Landkreis Teltow-Fläming) ist vorerst gelöscht.
Das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog (Landkreis Teltow-Fläming) ist vorerst gelöscht.

© dpa/Julian Stähle

Erst vor etwa einer Woche hatten ganz in der Nähe Waldbrände in Treuenbrietzen und Beelitz für große Gefahr gesorgt. Jeweils etwa 200 Hektar standen dort in Flammen.

Später kam dann der Großbrand im Süden hinzu: Er war am Donnerstag auf einem früheren Truppenübungsplatz in der Gohrischheide in Sachsen ausgebrochen und hatte sich am Freitag in Richtung Mühlberg auf einer Fläche von bis zu 800 Hektar ausgebreitet. 

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Am Montag schließlich brach rund 60 Kilometer südlich von Berlin ein weiteres Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog aus. Wegen der Munition im Boden konnte die Feuerwehr dort zunächst nur auf bestimmten Flächen patrouillieren. 

Auf dem früheren Militärgelände unterstützte die Bundespolizei bei den Löscharbeiten, gab der Twitter-Account „Bundespolizei Spezialkräfte“ bekannt: „Am heutigen Montag unterstützte der Bundespolizei-Flugdienst erneut Einsatzkräfte der Feuerwehr bei einem Waldbrand in Brandenburg. Auf einem Truppenübungsplatz zwischen Luckenwalde & Jüterbog brennt eine Fläche von ca. 20 Hektar.“

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Starke Windböen und die andauernde Dürre hatten es den Einsatzkräften zusätzlich erschwert, die Flammen unter ihre Kontrolle zu bekommen. Ortschaften waren jedoch nicht in Gefahr, weil der Brand im Zentrum des früheren Militärgeländes ausbrach.

Schwierige Löscharbeiten wegen Munition im Boden

Wegen des munitionsverseuchten Bodens gestalteten sich die Löscharbeiten in Gohrischheide schwierig. „Die Feuerwehrleute können derzeit nicht dort rein, stehen am Rand fünf Meter entfernt auf den Wegen und warten, bis das Feuer ran ist“, sagte eine Feuerwehr-Sprecherin am Montag. Eine gepanzerte Waldrückmaschine aus Hessen sollte Schneisen in das Areal schneiden. Auch die Bundeswehr wollte mit Räumpanzern Schneisen in das Waldstück fräsen, um so eine Ausbreitung der Flammen zu verhindern.

Landesbranddirektor Dirk Schneider zufolge beträgt die Temperatur am Boden bis zu 400 Grad Celsius. Wenn mit Wind eine Sauerstoffzufuhr erfolge, könnten die Flammen immer wieder auflodern. „Das ist die große Herausforderung.“ Deswegen stellt sich die Feuerwehr auf einen längeren Einsatz ein. Durch den Wind könnten Glutnester wieder aufflammen. Eine Brandwache sei eingerichtet, falls sich erneut eine Brandgefahr entwickeln sollte.

Drei Waldbrände auch im Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Auch im Landkreis Ostprignitz-Ruppin hatte es nach Angaben der Polizei in den vergangenen Tagen drei Waldbrände sowie weitere Feuer gegeben. Zunächst sei am Freitag in einem Waldgebiet an der Klinik in Lindow (Mark) ein Brand ausgebrochen, der sich auf einer Fläche von drei Hektar ausgebreitet habe.

Im Landkreis Ostprignitz Ruppin hat es nach Angaben der Polizei in den vergangenen Tagen drei Waldbrände sowie weitere Feuer gegeben. (Archivbild)
Im Landkreis Ostprignitz Ruppin hat es nach Angaben der Polizei in den vergangenen Tagen drei Waldbrände sowie weitere Feuer gegeben. (Archivbild)

© dpa/Patrick Pleul

Die umliegenden Feuerwehren hätten das Feuer mit 120 Einsatzkräften schnell löschen können. Zu einem Brand auf einer kleinen Fläche sei es am Freitag auch in einem Wald an der Ortsverbindungsstraße zwischen Wusterhausen/Dosse und Bantikow gekommen. Die Feuerwehr konnte die Flammen mit 45 Einsatzkräften rasch löschen.

Ebenfalls am Freitagnachmittag sei eine ein Hektar große Ödlandfläche zwischen den Neuruppiner Ortsteilen Nietwerder und Radensleben in Brand geraten. Ursache sei nach den derzeitigen Erkenntnissen Funkenflug durch einen Stein im Mähwerk einer Arbeitsmaschine gewesen, berichtete die Polizei.

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Die Feuerwehr konnte den Brand mit gut 30 Kräften löschen. In Kyritz sei zur gleichen Zeit ein kleiner Teil einer Wiese in Brand geraten, vermutlich ausgelöst von einer weggeworfenen Zigarettenkippe, so die Polizei. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen und einen großen Brand verhindern.

Am Samstagabend brannte es den Angaben zufolge in einem Waldstück an der Straße zwischen Gühlen-Glienicke und Pfalzheim auf einer Fläche von etwa tausend Quadratmetern. Das Feuer wurde schnell gelöscht.

In allen Fällen seien Strafanzeigen wegen des Verdachtes der fahrlässigen Brandstiftung aufgenommen worden, berichtete die Polizei. Konkrete Hinweise auf Personen, welche die Brände verursacht haben könnten, lägen derzeit noch nicht vor. (Tsp,dpa)

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