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Zu Jahresbeginn hatten viele Kassen angesichts weiter steigender Kosten den Zusatzbeitrag teils deutlich angehoben.

© dpa/Jens Kalaene

18 Prozent 2026, bis zu 22 Prozent 2035: Krankenversicherten drohen immer höhere Beiträge

Die Krankenversicherung ist für Millionen Menschen erst zu Jahresbeginn teurer geworden. Prognosen der Kassen zufolge dürfte der Anstieg in den nächsten Jahren anhalten.

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Gesetzlich Krankenversicherten drohen laut einer Studie ohne Gegensteuern der Politik vom nächsten Jahr an weitere Beitragssprünge. Im Schnitt dürfte der Beitrag 2026 um weitere 0,5 Punkte auf 18 Prozent steigen, teilte die Krankenkasse DAK-Gesundheit nach einer Analyse des Iges-Instituts in ihrem Auftrag mit.

Die am Dienstag vorgestellte Berechnung geht nun von drei möglichen Szenarien bei der Beitragsentwicklung der Krankenversicherung aus. In der günstigsten Entwicklung werden noch im kommenden Jahr ein Anstieg auf 18 Prozent und anschließend weitgehend gleichbleibende Beiträge bis 2035 erwartet. Im günstigsten Szenario würden sie dann auf 20 Prozent steigen. Das ungünstigste Szenario hingegen prognostiziert stetige erhebliche Beitragssteigerungen bis 2035 auf dann 22,6 Prozent.

Die am Dienstag vorgestellte Berechnung geht nun von drei möglichen Szenarien bei der Beitragsentwicklung der Krankenversicherung aus. In der günstigsten Entwicklung werden noch im kommenden Jahr ein Anstieg auf 18 Prozent und anschließend weitgehend gleichbleibende Beiträge bis 2035 erwartet. Das ungünstigste Szenario hingegen prognostiziert stetige erhebliche Beitragssteigerungen bis 2035 auf dann bis zu 22,6 Prozent.

„Beitragsspirale durchbrechen“

Kassenchef Andreas Storm sagte: „Wir müssen diese Beitragsspirale endlich durchbrechen.“ Durch schnelles und mutiges Handeln der Politik nach der Wahl sei das erreichbar. Für ein Sofortprogramm fordert die DAK unter anderem einen höheren Bundeszuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung.

Die Beitragszahler dürften nicht für Dinge aufkommen, die Sache der Steuerzahler sind. Generell sollten die Kassen nicht mehr für Leistungen ausgeben als sie einnehmen. Wichtig sei eine konsequente Steuerung der Patientenversorgung.

Zu Jahresbeginn hatten viele Kassen angesichts weiter steigender Kosten den Zusatzbeitrag teils deutlich angehoben. Im Schnitt liegt er nun bei 2,9 Prozent, wie es in der Analyse für die DAK heißt. Zum Gesamtbeitrag gehört daneben der allgemeine Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns.

Die so genannten Lohnnebenkosten - also die Summe aller Sozialversicherungen - stiegen damit 2025 auf insgesamt 42,3 Prozent. Diesen Beitrag teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber hälftig.

Angesichts des drohenden Beitragsanstiegs forderte DAK-Vorstandschef Andreas Storm von der Politik, die Beitragsspirale zu stoppen. „Es gibt ein gravierendes Finanzierungsproblem im Sozialsystem, das kurzfristig gelöst werden muss und kann, um Versicherte und Arbeitgeber nicht weiter zu belasten“, erklärte Storm.

Dafür müssten kurzfristig die geplante Finanzierung der Krankenhausreform geändert und der Bundeszuschuss an die Krankenkassen deutlich angehoben werden, forderte Storm. Außerdem müssten sich Ausgaben künftig an den vorhandenen Einnahmen orientieren. (Trf, AFP, dpa)

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