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Auf dem Telegram-Kanal der Novaya Gazeta Europe zeigt ein Foto Dmitri Muratow, nachdem er in einem Zug von Unbekannten angegriffen wurde.

© Uncredited/Novaya Gazeta Europe/apos;s Telegram channel/AP/dpa

„Muratow, nimm' das für unsere Jungs“: Friedensnobelpreisträger bei Farbattacke im Zug wohl leicht verletzt

Der Chefredakteur der kremlkritischen Zeitung „Nowaja Gaseta“ wurde auf einer Reise mit roter Ölfarbe angegriffen. Aktuell gibt es zwei Verdächtige.

Polizeikräfte in Russland haben nach einem Farbangriff auf den Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow die Suche nach Verdächtigen eingeleitet. Das berichtete die russische Agentur Interfax mit Berufung auf den Pressedienst einer Verkehrsabteilung des russischen Innenministeriums in der Nacht zu Freitag.

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Demnach organisierten Mitarbeiter der Verkehrspolizei Maßnahmen, um zwei Männer zu identifizieren und festzunehmen.

Angaben des Innenministeriums zufolge seien beim Einsteigen der Fahrgäste am Kasaner Bahnhof in Moskau zwei Männer mit medizinischen Masken in den Waggon eingestiegen, die sich gegenüber dem Schaffner als Begleitpersonen ausgegeben hätten, hieß es weiter.

Danach habe einer das Abteil betreten und den Fahrgast mit roter Farbe übergossen. Unmittelbar danach seien die beiden Männer auf den Bahnsteig gerannt und verschwunden, zitierte Interfax den Pressedienst.

Die kremlkritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ hatte am Donnerstag ein Foto ihres Chefredakteurs Muratow veröffentlicht, dessen Gesicht, Oberkörper und Arme mit roter Ölfarbe überdeckt waren. Der 60-Jährige war demnach im Zug Moskau-Samara, als er von einem Mann angegriffen wurde.

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„Er schrie: „Muratow, nimm' das für unsere Jungs“, teilte der Journalist auf Twitter mit. Das Blatt wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gegründet und berichtete bis vor Kurzem kritisch über die Politik von Präsident Wladimir Putin.

Nach Medienangaben sei der Journalist mit Verbrennungen im Bereich der Augen davon gekommen. Muratow erhielt 2021 den Friedensnobelpreis.

Unklar war der konkrete Hintergrund des Angriffs. Vermutlich gab es einen Zusammenhang mit Russlands Krieg in der Ukraine, bei dem bereits viele Soldaten gestorben sind. Regierungskritische Journalisten werden in Russland immer wieder Ziel von Anschlägen. (Tsp, dpa, Reuters)

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