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Auch in Berlin wird gegen die Bohrung vor Borkum demonstriert.

© dpa/Kay Nietfeld

Tagesspiegel Plus

Gasbohrungen vor Borkum: Eine Insel kämpft um ihr Idyll

Die größte ostfriesische Insel ist bei Urlaubern für ihre Ruhe und reine Luft beliebt. Doch wegen geplanter Gasförderungen fürchten die Borkumer um ihr Trinkwasser – und warnen vor Erdbeben.

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Wer mit Jürgen Akkermann telefonieren möchte, landet in diesen Tagen meistens erst einmal in einer Warteschleife. Von endlosen Weiten und einem Ort ohne Stress erzählt eine Frauenstimme. „Tiefer kann ich nirgendwo einatmen“, schwärmt die Frau und schiebt einen Werbeslogan hinterher: „Dein Urlaub, deine Insel, dein Borkum.“

Doch um das Idyll sorgt sich Jürgen Akkermann, der seit 2021 parteiloser Bürgermeister der größten ostfriesischen Nordseeinsel ist. „Wir sorgen uns, weil die Industrialisierung unserer Landschaft voranschreitet“, sagt er. Für Borkum und seine runde 5000 Einwohner gehe es um die Existenz: „Langfristig könnten wir unsere Lebensgrundlage verlieren.“

Der Grund für Akkermanns Sorge treibt etwa 20 Kilometer nördlich von der Insel. Dort, mitten im Unesco-Welterbe Wattenmeer und direkt auf der deutsch-niederländischen Grenze, befindet sich seit zehn Tagen die Bohrplattform N05-A. Von hier aus will der niederländische Energiekonzern One-Dyas noch in diesem Jahr mit der Erdgasförderung aus einem Feld vor den Inseln Borkum und Schiermonnikoog (Niederlande) beginnen.

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