
© dpa/Boris Roessler
Staatsschutz ermittelt: Gedenkort für Opfer von Hanau in Köln zerstört
Unbekannte haben Bilder der Opfer des rassistischen Anschlags abgerissen. Am Wochenende waren Gedenktafeln bereits mit Hakenkreuzen beschmiert worden.
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Unbekannte haben einen Gedenkort für Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau in Köln zerstört. Sie hätten Folien mit Namen und Bildern der Opfer abgerissen und in die Böschung am Rhein geworfen. Die Polizei bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Vorfall in Köln-Rodenkirchen, über den zunächst die Kölner Jusos berichtet hatten.
Die Täter hatten den Gedenkort nach Angaben der Jugendorganisation der SPD in der Nacht von Samstag auf Sonntag zerstört. Der Vorfall wurde als Sachbeschädigung angezeigt. Bei den Ermittlungen werde der Staatsschutz hinzugezogen, hieß es.
Am Wochenende haben Unbekannte in Frankfurt zwei Gedenkplakate für die Opfer mit Hakenkreuzen beschmiert. Die Kreuze seien spiegelverkehrt vermutlich mit einem dicken Filzschreiber auf die Plakate gemalt worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der Staatsschutz ermittelt.
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Am Abend des 19. Februar 2020 hatte der 43-jährige Deutsche Tobias R. neun Menschen an mehreren Orten in der hessischen Stadt Hanau erschossen, bevor er mutmaßlich seine Mutter tötete und anschließend sich selbst. Zuvor hatte er Pamphlete und Videos mit Verschwörungstheorien und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht.
Am Freitag war bei einer Veranstaltung in Hanau mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) der Toten gedacht worden. (dpa)
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