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Afghanistan: Gefahrengebiet am Hindukusch

In Afghanistan ist erneut ein Deutscher ums Leben gekommen. Ein Mitarbeiter der Welthungerhilfe wurde erschossen. Erneut erweist sich damit das Land am Hindukusch als Gefahrengebiet für Zivilisten.

Stand:

Berlin - Seit 2001 wurden vier deutsche Zivilisten in Afghanistan ermordet, mehrere deutsche Zivilisten wurden in dem ehemaligen Bürgerkriegsland verschleppt. Ein Überblick:

- Der Mitarbeiter der Welthungerhilfe wurde in der Nordprovinz Sar-e-Pul von bewaffneten Männern erschossen. Zunächst war sein Fahrzeug von den Angreifern angehalten worden. Während die Angreifer drei afghanische Begleiter freiließen, wurde der Deutsche nach Angaben von Provinzgouverneur Sajed Ikbal Munib erschossen.

- Unbekannte erschossen am 7. Oktober 2006 im Norden Afghanistans die 30-jährige Karen Fischer und den 38-jährigen Christian Struwe. Die Reporterin und der Techniker waren zu Recherchen in die afghanische Provinz Bamijan unterwegs, wo die fundamentalistischen Taliban im März 2001 weltberühmte Buddha-Figuren gesprengt hatten. Die Angreifer erschossen die beiden Deutschen, freie Mitarbeiter der Deutschen Welle, nachts in ihrem Zelt.

- Am 11. März 2006 wurden acht Mitarbeiter der Düsseldorfer Firma Ecolog in Afghanistan verschleppt. Zunächst wurde vermutet, dass auch vier Deutsche unter den Entführten seien, später stellte sich heraus, dass es sich um vier Mazedonier handelte. Ihre Leichen wurden wenige Tage später in der Provinz Kandahar gefunden. Die vier anderen Ecolog-Mitarbeiter, Afghanen, wurden wieder freigelassen.

- Der "Stern"-Reporter Volker Handloik wurde am 12. November 2001 an der Nordostfront in Afghanistan tot aufgefunden. Der 40-Jährige soll gemeinsam mit einer Gruppe von Journalisten in einen Hinterhalt der Taliban geraten sein. Handloik berichtete als freier Journalist für den "Stern" aus der Region und war vorher unter anderem in der ehemaligen Sowjetunion und in Südamerika im Einsatz.

- Die damals noch in Afghanistan herrschende Taliban-Miliz nahm im August 2001 insgesamt 24 Mitarbeiter der christlichen Hilfsorganisation Shelter Now International fest. Unter den acht ausländischen Mitarbeitern waren auch drei deutsche Frauen und ein Mann, denen wie allen Festgenommenen christliche Missionierung vorgeworfen wurde. Die Shelter-Now-Mitarbeiter wurden im November 2001 befreit. (tso/AFP)

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