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Iran: Gefangenen Briten droht Spionage-Prozess

Teheran hält den Aufenthaltsort der gefangen genommenen 15 britischen Marineangehörigen weiter geheim. Iranische Diplomaten versichern jedoch, dass die Briten nicht als politische Geiseln gehalten werden.

London/Teheran - Auch bei erneuten Gesprächen des britischen Botschafters in Teheran habe die iranische Seite keine Angaben zum Aufenthaltsort der Marineangehörigen gemacht, hieß es im Londoner Außenministerium. Der Botschafter habe Großbritanniens Forderung nach unverzüglicher Freilassung der acht Matrosen und sieben Marinesoldaten bekräftigt, sagte Staatssekretär Lord Triesman. Die Regierung würde den Angehörigen der Seeleute gern auch sagen können, dass sie bei guter Gesundheit seien. "Doch wir wissen nicht, wo sie sind."

Bei Gesprächen mit iranischen Diplomaten in London sei der britischen Regierung aber versichert worden, dass die Marineangehörigen nicht im Zusammenhang mit der Verschärfung der UN-Sanktionen gegen Teheran als politische Geiseln gehalten werden, sagte Lord Triesman dem TV-Sender Sky News.

Nach Angaben der Zeitung "Sunday Times" droht den seit drei Tagen festgehaltenen Briten möglicherweise ein Prozess wegen Spionage. Auf einer Website, die von Verbündeten des Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad betrieben werde, seien ihnen dafür "schwere Strafen" angedroht worden. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass Iran die Briten gefangen hält, um die Freilassung von fünf Mitgliedern der Revolutionären Garden durch die USA zu erpressen. Sie waren vor mehreren Wochen von US-Streitkräften im Irak festgenommen worden. In Teheran gab es für den "Times"-Bericht keine Bestätigung. (tso/dpa)

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