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Nahost: Geheimverhandlungen zwischen Israel und Syrien?

Israel und Syrien haben angeblich Mitte vergangenen Jahres ein geheimes Abkommen über den Abzug von den Golanhöhen vereinbart. Die Friedensverhandlungen zwischen beiden Staaten liegen offiziell seit dem Jahr 2000 auf Eis.

Jerusalem - Bei Geheimverhandlungen in Europa von September 2004 bis Juli 2006 hätten Unterhändler beider Seiten einen schrittweisen Rückzug von den Golanhöhen beschlossen, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz". Israel wolle dafür eine 15-jährige Frist, Syrien nur eine fünfjährige. Entlang des Ufers des Sees Genezareth solle eine Pufferzone geschaffen werden, mit einem Naturpark, der sowohl für Israelis als auch für Syrer zugänglich sein soll. Auf beiden Seiten der Grenze soll es eine entmilitarisierte Zone geben.

Syrien habe zugesichert, dass es seine Unterstützung für die Schiiten-Miliz Hisbollah und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas stoppen werde, berichtete die Zeitung weiter. Bei den Vereinbarungen handele es sich aber nicht um ein offizielles Abkommen zwischen den beiden Ländern, betonte "Haaretz". Eine Sprecherin des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert sagte, weder Olmert noch sein Büro seien über "diese geheimen Kontakte mit Syrien und diese Vereinbarungen informiert".

Laut "Haaretz" fand das letzte von insgesamt acht Treffen zwischen Syrern und Israelis im Sommer 2006 vor den Angriffen Israels im Libanon statt. Auf israelischer Seite habe es ein ehemaliger Beamter des Außenministeriums geleitet, auf syrischer Seite seien unter anderen Vizepräsident Faruk al Schara und Außenminister Walid Muallem beteiligt gewesen. Die Friedensverhandlungen zwischen Syrien und Israel liegen seit 2000 auf Eis. (tso/AFP)

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