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Irak-Kommandeur: General Petraeus passiert Senatsvotum

Mit einem deutlichen Vertrauenbeweis hat der US-Senat der Ernennung von General David Petraeus zum neuen Kommandeur des Irak-Einsatzes zugestimmt. Petraeus gilt als begabter militärischer Vordenker.

Washington - Bei dem Votum in Washington erhielt der 54-Jährige General die Stimmen aller 81 anwesenden Senatoren. Damit stimmten auch jene Senatoren für Petraeus, welche die von US-Präsident George W. Bush geplante Aufstockung der US-Truppen im Irak ablehnen. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, der demokratische Bush-Kritiker Carl Levin, sagte vor dem Votum: "General Petraeus glaubt, dass die neue Strategie für den Irak funktioniert. Ich bete dafür, dass er Recht behält." Seine Zweifel an dem Plan blieben aber bestehen, sagte der Senator.

Am Mittwoch hatte der Außenausschuss des Senats eine unverbindliche Resolution verabschiedet, die Bush zu einem Verzicht auf seine Irak-Pläne auffordert. In der kommenden Woche soll der gesamte Senat über die überparteiliche Initiative abstimmen, deren Annahme einem Misstrauensvotum für Bush gleichkäme. Bei einer Anhörung vor dem US-Senat am Dienstag hatte Petreaus zugesagt, die Senatoren als Kommandeur ehrlich und offen über die Lage im Irak zu unterrichten. Seine Bilanz der gegenwärtigen Situation war dabei sehr kritisch ausgefallen: "Die derzeitige Lage ist düster, die Risiken sind hoch, und es gibt keine einfache Lösung." Trotzdem glaube er, dass der Einsatz "nicht hoffnungslos" sei.

Petraeus löst den bisherigen Irak-Kommandeur George W. Casey ab, der sich gegen eine Aufstockung der US-Truppen ausgesprochen hatte. Petraeus ist in der US-Armee hoch angesehen und gilt als begabter militärischer Vordenker. Er ist einer der Autoren des neuen Armeehandbuchs zum Kampf gegen Aufständische. Bei der US-Invasion im Irak 2003 hatte er eine Luftlandebrigade kommandiert. (tso/dpa)

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