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Tagesspiegel Plus
Geschlechterdebatte, Biologie und „cancel culture“: Was man noch sagen darf – und wie man es sagen sollte
Auch Wissenschaft ist politisch. Das ist aber kein Grund, sie für die eigenen Debattenziele zu verzwecken. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jost Müller-Neuhof
Stand:
Erneut hat ein öffentlicher Vortrag vor allem deshalb Resonanz bekommen, weil er nicht gehalten wurde. Eine Biologie-Promovendin wollte an der Humboldt-Uni im Rahmen eines populärwissenschaftlichen Programms über Sex, Gender und darüber sprechen, „warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt“; sie konnte aber nicht, weil Unterstützer und Kritiker auf digitalen Plattformen zum Aufruhr riefen und der Uni – nachvollziehbar – Sicherheitsbedenken kamen. Die Uni sagte ab. Die „Lange Nacht der Wissenschaften“ ist schließlich keine Nacht der langen Messer.
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