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Politik: Geständnis im Fall Lindh?

Zeitung: 24-Jähriger schilderte seiner Mutter Details der Mordtat

Stockholm/Berlin. Der als Hauptverdächtiger im Mordfall Anna Lindh inhaftierte 24-Jährige hat den Mord an der schwedischen Außenministerin angeblich seiner Mutter gestanden. Dies berichtete am Dienstag die Boulevardzeitung „Expressen“. Von offizieller Seite gab es keine Stellungnahme.

Wie die Zeitung weiter schrieb, hat der aus Serbien stammende Mann seiner Mutter auch Einzelheiten des Attentats vom 10. September und seiner Flucht geschildert. Die Mutter habe sich Bekannten anvertraut, die dann die Polizei informiert hätten. Nach Informationen von „Expressen“ befindet sich der Mann weiter in einem psychisch schlechten Zustand. Weitere Verhöre seien erst zu einem späteren Zeitpunkt in dieser Woche geplant. Das Boulevardblatt „Aftonbladet“ berichtete, der Mann werde jetzt mit Medikamenten behandelt. Am Dienstag wurde der Verdächtige erstmals psychiatrisch untersucht. Es handele sich um eine vorläufige Bewertung, erklärte der Sprecher des Nationalrats für Gerichtsmedizin, Pelle Grantström. Bei der Untersuchung solle festgestellt werden, ob eine längere Begutachtung notwendig sei. Der 24-Jährige stand bereits mehrfach vor Gericht, unter anderem weil er seinen Vater mit mehreren Messerstichen in den Rücken verletzte. In einem psychiatrischen Gutachten wurde 1997 eine dringende psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung empfohlen, nicht aber die Einweisung in eine psychiatrische Klinik.

In der Zeitung „Dagens Nyheter“ hieß es am Dienstag, die Zahl der an der Fahndung beteiligten Beamten sei drastisch vermindert worden, weil der Mord als aufgeklärt gelte. Die Zahl der Fahnder sei von 80 auf 20 reduziert worden. In den nächsten Tagen erwartet die Polizei das Ergebnis einer DNA-Analyse der Tatwaffe, einem Jagdmesser, durch britische Spezialisten aus Birmingham.

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