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Politik: Glaeseker muss ab Dezember vor Gericht

Hannover - Die enge Freundschaft zwischen „Schnulli“ und „Oberschnulli“ zählt offenbar nicht. Olaf Glaeseker und Manfred Schmidt müssen sich vom 9.

Hannover - Die enge Freundschaft zwischen „Schnulli“ und „Oberschnulli“ zählt offenbar nicht. Olaf Glaeseker und Manfred Schmidt müssen sich vom 9. Dezember an wegen Korruption in einem öffentlichen Strafprozess verantworten: der ehemalige Sprecher des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff wegen Bestechlichkeit, der Party-Manager wegen Bestechung. Der Strafrahmen reicht jeweils bis zu fünf Jahren Haft.

Das Landgericht Hannover ließ am Freitag die Anklage wegen der Vorgänge rund um die umstrittenen „Nord-Süd-Dialoge“ 2007 und 2009 in Hannover sowie 2008 in Stuttgart zu. Glaeseker soll als niedersächsischer Staatssekretär hohe sechsstellige Sponsorengelder für die von Schmidt veranstalteten Promi-Sausen unter Schirmherrschaft der Ministerpräsidenten Wulff und Günther Oettinger (beide CDU) eingeworben haben. Im Gegenzug sei er von dem Unternehmer zu kostenlosen Urlauben eingeladen worden, sagt die Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger verweisen auf ein langjähriges Vertrauensverhältnis der beiden. Diese Freundschaft sei „der einzige Grund für die Besuche“.

Wulff wird wegen Vorteilsnahme ab dem 1. November der Prozess gemacht. Er soll sich 2008 als niedersächsischer Ministerpräsident vom Filmunternehmer David Groenewold zum Oktoberfest in München einladen haben lassen. Chef und Sprecher dürften in beiden Prozessen Zeugen werden. Peter Mlodoch

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