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Auf einem Smartphone erscheint der Onlinedienst "Truth Social". (Symbolbild)

© Chris DELMAS /AFP

Offenbar Mangel an Moderation: Google will Trumps Onlinedienst „Truth Social“ nicht im Play Store anbieten

Aufgrund von Verstößen gegen die Richtlinien verzichtet Google auf die Vermarktung von „Truth Social“. Auch Republikaner scheinen sich online zu distanzieren.

Das US-Technologieunternehmen Google weigert sich, die App von Donald Trumps Onlinedienst Truth Social in seinem App Store Google Play anzubieten. Grund dafür seien ein Mangel an Moderation sowie "mehrere Verstöße" gegen die Google-Richtlinien, sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch.

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Er wies darauf hin, dass Google Truth Social am 19. August auf die Verstöße aufmerksam gemacht und erklärt habe, dass "effektive Systeme zur Moderation von nutzergenerierten Inhalten eine notwendige Voraussetzung dafür sind, dass eine App auf Google Play hochgeladen werden kann".

Truth Social erklärte laut Google daraufhin, dass das Unternehmen "an diesen Fragen arbeite".

Anders als das Apple-Betriebssystem iOs ermöglicht es Googles Betriebssystem Android Smartphone-Nutzern, Apps auch auf einem anderen Weg als über seinen App Store Google Play herunterzuladen.

Republikaner distanzieren sich online von Trump

Indes haben mehrere Anhänger der US-Republikaner kurz vor den anstehenden Midterm-Wahlen Hinweise auf eine Verbindung zum Ex-Präsidenten Trump gelöscht. Das berichtete "Spiegel Online" in Bezugnahme auf die "Washington Post".

So habe die Kandidatin für Virginia, Yesli Vega, eine Verbindung zu Donald Trump in ihrem Twitter-Profil entfernt. Ursprünglich hatte sie demnach darauf verwiesen, unter Präsident Trump in eine Regierungskommission einberufen worden zu sein.

Bei den meisten neun aufgedeckten Fälle ging es um Positionen zum strikten Abtreibungsrecht in den USA. So löschte etwa der Senatskandidat in Arizona, Blake Masters, jegliche Meinungsbeiträge zu dem Thema auf Twitter. Unterstützende Tweets für die angebliche Fälschung der Präsidentschaftswahl 2020 wurden ebenfalls von seinem Profil genommen.

Zuvor hatte der US-Sender Fox Business Network berichtet, dass die Trump Media and Technology Group (TMTG) den Internetprovider seiner Plattform Truth Social, RightForge, seit mehreren Monaten nicht mehr bezahlt habe.

Trump spricht erneut von absichtlichen Fake-News

Truth Social erklärte daraufhin auf der Website der US-Börsenaufsicht SEC, es sei "finanziell solide", das zeige auch "seine Fähigkeit kürzlich 15 Millionen US-Dollar an Überbrückungskrediten beschafft zu haben".

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump bezeichnete Berichte über finanzielle Schwierigkeiten bei Truth Social als "Klatsch", der "absichtlich" Falschinformationen verbreiten soll.

Trump hatte Truth Social im Februar 2021 gegründet, nachdem er von den großen gängigen Online-Plattformen, darunter Twitter, ausgeschlossen worden war.

Während seiner Amtszeit hatte Trump von Twitter so exzessiv Gebrauch gemacht wie kein US-Präsident vor ihm, und seine polemischen und vielfach herabwürdigenden Äußerungen über politische Gegner rund um die Uhr einer weltweiten Öffentlichkeit präsentieren können. (AFP, Tsp)

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