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Jubel bei den Schweizer Grünen

© FABRICE COFFRINI / AFP

Linksrutsch in der Schweiz: Grüne legen bei bei Parlamentswahl deutlich zu

Die Nationalratswahlen in der Schweiz haben zwei Gewinner: die beiden grünen Parteien. Die Rechtspopulisten verlieren, bleiben aber stärkste Kraft.

In der Schweiz zeichnet sich bei den Parlamentswahlen von Sonntag ein Linksrutsch ab. Mitte-Rechts-Parteien verzeichneten ersten Hochrechnungen zufolge Einbußen. Große Gewinner sind die beiden grünen Parteien, die von der Klimadebatte profitierten und zusammengenommen 20,3 Prozent erreichten – 8,6 Prozentpunkte mehr als 2015.

Die rechtskonservative Schweizer Volkspartei (SVP) kommen laut der Hochrechnung auf 26,3 Prozent der Stimmen – ein Minus von 3,1 Prozentpunkten nach dem historischen Rekord von 29,4 Prozent bei den Wahlen vor vier Jahren.

Sie bleibt damit aber weiterhin die stimmenstärkste Partei in der Schweiz, vor den Sozialdemokraten und der liberalen FDP, die beide ebenfalls Einbußen hinnehmen mussten.

Neu besetzt wurden die 200 Sitze im Nationalrat und die 46 Sitze im Ständerat. Wahlberechtigt waren knapp 5,4 Millionen Bürger. Die Wahlbeteiligung lag aber zuletzt unter 50 Prozent. Politologen erklären da damit, dass die Schweizer mindestens viermal im Jahr bei Volksabstimmungen ihre Meinung sagen können.

Auf die Zusammensetzung der Regierung dürfte das nach Einschätzung von Experten keine großen Auswirkungen haben. Denn die Schweizer Regierung ist auf Stabilität ausgerichtet und umfasst alle wichtigen Kräfte des Landes. Ihre Zusammensetzung hat sich in den vergangenen 50 Jahren nur marginal verändert.

Grüne Sensation in Glarus

In Glarus rund 70 Kilometer südöstlich von Zürich schaffte der Grüne Mathias Zopfi es überraschend in die kleinere Parlamentskammer, den Ständerat. Er stieß den amtierenden SVP-Vertreter vom Sockel, wie zwei Stunden nach Auszählung der ersten Wahlresultate feststand.

In Basel-Stadt wackelte ein SVP-Sitz in der größeren Kammer, dem Nationalrat, weil die Grünen vermutlich rund acht Prozent zulegten. „Für die Partei tut es mir weh“, sagte der betroffene Abgeordnete, Sebastain Frehner, im Fernsehen. Auch in Genf legten die Grünen auf Kosten der Konservativen deutlich zu. (Reuters/dpa)

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