Außenminister-Gipfel: Gül will sich nicht mit EU-Kollegen treffen
Weil sein Land nicht zur 50-Jahr-Feier der EU nach Berlin eingeladen worden war, fährt der türkische Außenminister nun auch nicht zum Treffen seiner EU-Kollegen nach Bremen.
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Istanbul - Der türkische Außenminister Abdullah Gül hat seine Teilnahme an dem zweitägigen informellen Treffen seiner EU-Kollegen in Bremen abgesagt. Grund sei die Verärgerung Ankaras über die Entscheidung, die Türkei vergangene Woche nicht zu den 50-Jahr-Feiern der Römischen Verträge einzuladen, berichtete die türkische Presse. Nun werde die EU-Bewerberin Türkei bei dem Treffen von einem Beamten des Außenministeriums vertreten. Die türkische Regierung hatte den Ausschluss von den EU-Feiern als Signal Europas gegen eine Mitgliedschaft der Türkei interpretiert und heftig kritisiert.
Trotz der türkischen Verärgerung und der Absage von Güls Reise nach Bremen wird es in den kommenden Wochen hochrangige Kontakte zwischen der Türkei und Deutschland geben. Gül selbst will nach Presseberichten am Dienstag in die Bundesrepublik reisen, um sich mit seinem Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier (SPD) zu treffen und ein neues Internet-Projekt türkischer Auslandsvertretungen vorzustellen. Mitte April wird Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bei der Hannover-Messe erwartet. (tso/AFP)
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