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Zentralasien: Hunderte Tote bei Blutbad in Usbekistan?

Bei der blutigen Niederschlagung eines Aufstands im Osten Usbekistans sind nach Einschätzung eines örtlichen Menschenrechtlers hunderte Menschen getötet worden. Die Angaben zur Lage in der zum islamistisch geprägten Fergana-Tal gehörenden Stadt blieben widersprüchlich.

Taschkent/Moskau (14.05.2005, 12:01 Uhr) - «Am Freitagabend haben die Militärs das Feuer auf friedliche Bürger eröffnet. Dabei starben hunderte Menschen», sagte der Leiter der usbekischen Menschenrechtsorganisation «Apellazija» (Berufung), Saidschachon Sainabitdinow, am Samstag in der Stadt Andischan der Agentur Interfax. Mehrere Lastwagen und Busse seien überfüllt mit Leichen aus der Stadt gefahren, sagte Sainabitdinow.

In offiziellen usbekischen Stellungnahmen ist weiterhin von 9 Toten und 34 Verletzten die Rede. Der britische Fernsehsender BBC berichtete am Morgen unter Berufung auf Krankenhausangaben von Dutzenden von Toten und noch mehr Verletzten.

Nach neuen Feuergefechten am Morgen verließen die letzten Rebellen das umkämpfte Gebäude der Gebietsverwaltung in Andischan. Möglicherweise befanden sich bis zu 15 Polizisten und Soldaten als Geiseln in der Gewalt der Aufständischen.

Mehr als 600 Usbeken flohen nach dem Blutbad in Andischan über die etwa 30 Kilometer entfernte Grenze in das benachbarte Kirgisien. Einige Flüchtlinge hätten Schussverletzungen, teilte ein Sprecher des südkirgisischen Gebietes Dschalal-Abad mit. (tso)

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