
© Foto: AFP/KHALED DESOUKI
Hungerstreikender Häftling: Scholz fordert in Ägypten Freilassung von Aktivist Alaa Abdel Fattah
Der ägyptische Menschenrechtsaktivist Alaa Abdel Fattah ist in den Hungerstreik getreten. Der Kanzler nennt die Situation „sehr bedrückend“.
Stand:
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Freilassung des hungerstreikenden ägyptischen Menschenrechtsaktivisten Alaa Abdel Fattah gefordert. „Da muss jetzt etwas entschieden werden, da muss eine Freilassung möglich werden, damit es nicht dazu kommt, dass der Hungerstreik tödlich endet“, sagte Scholz am Dienstag während seiner Teilnahme an der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich.
Abdel Fattah befindet sich bereits seit sieben Monaten im Hungerstreik, seit Beginn der UN-Klimakonferenz am Sonntag trinkt er nach Angaben seiner Familie auch kein Wasser mehr.
Scholz hatte den Zustand von Alaa Abdel Fattah nach Angaben eines deutschen Regierungssprechers am Dienstag in einem bilateralen Treffen mit Ägyptens umstrittenem Staatschef Abdel Fattah al-Sisi angesprochen. Der Kanzler nannte die Situation des Aktivisten „sehr bedrückend“. Sein Zustand sei so ernst, „dass wir alle befürchten müssen, dass es zu ganz furchtbaren Konsequenzen führt“.
Der britisch-ägyptische Aktivist Abdel Fattah war eine wichtige Figur der Revolution von 2011, die den langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak stürzte. Große Teile des vergangenen Jahrzehnts verbrachte der Aktivist für Freiheit und Menschenrechte bereits in Haft. Zuletzt wurde er 2021 - in der Amtszeit von Staatschef al-Sisi - zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Inhaftiert ist er bereits seit 2019. Abdel Fattah soll „Falschinformationen“ verbreitet haben - ein gängiger Vorwurf gegen Dissidenten. (AFP)
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