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Heftige Kämpfe. Die Huthi-Rebellen sowie die Leibgarde des Präsidenten liefern sich Schlachten in Saana.

© dpa

Putsch: Huthi-Rebellen stürmen Präsidentenpalast im Jemen

Schiitische Huthi-Rebellen haben nach lokalen Medienberichten den Präsidentenpalast in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gestürmt. Der Konflikt war vorher lange eskaliert.

Einen Tag nach einer zwischen den Rebellen und der jemenitischen Armee vereinbarten Waffenruhe übernahmen die aufständischen Huthi-Rebellen die Kontrolle über den Amtssitz von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Der hatte nur wenige Stunden zuvor zu einer Einigung im Land aufgerufen: „Wir stehen vor einem Scheideweg, sein oder nicht sein.“ Über sein Schicksal wurde zunächst nichts bekannt. In dem arabischen Land war es zu neuer Gewalt gekommen, nachdem sich Huthis am Montag heftige Gefechte mit der Armee rund um den Palast geliefert hatten.

Am Dienstag umzingelten die Aufständischen nach offiziellen Angaben bereits den zweiten Tag den Amtssitz von Regierungschef Chaled Bahah in der Hauptstadt Sanaa. Außerdem hätten sie die Gebäude des Staatsfernsehens und der offiziellen Nachrichtenagentur Saba eingenommen, teilte Informationsministerin Nadia Sakkaf mit. Auch der Sitz des Geheimdienstes ist nach Angaben der Nachrichtenseite „Al-Masdar Online“ in Rebellenhänden.

Die schiitischen Aufständischen wollen vor der Ausarbeitung einer neuen Verfassung den Druck auf die sunnitisch dominierte Regierung erhöhen. Am Wochenende hatten die Huthis bereits den Büroleiter von Staatspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi entführt, am Montag lieferten sie sich stundenlange Gefechte mit dem Militär vor dem Präsidentenpalast. Nach einem vereinbarten Waffenstillstand zogen die Huthis ihre Kräfte dann vor dem zentraler gelegenen Republikpalast zusammen. Zur Beginn der Belagerung soll Regierungschef Bahah im Gebäude gewesen sein, wo er sich seither aufhält, blieb unklar.

Trotz der angespannten Lage hielt die vereinbarte Waffenruhe. Staatspräsident Hadi rief Regierungsvertreter und Huthis zu Verhandlungen auf.

Das Chaos im Land nutzen auch Extremisten für ihre Zwecke. Anhänger der Terrorgruppe Al Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) sollen im östlich gelegenen Hadramaut-Gebirge fünf Soldaten getötet haben.
Bewaffnete hätten mit Maschinengewehren das Feuer auf eine Patrouille nahe der Ortschaft Al-Katan eröffnet, teilte eine Militärquelle der Deutschen Presse-Agentur mit. Das Militär vermutet Al-Kaida hinter den Angreifern. Die Extremisten verüben regelmäßig Anschläge auf die jemenitische Armee. dpa/AFP

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