In seinem Mietwagen: Mutmaßlicher Attentäter von Magdeburg hinterließ offenbar Testament

Der mutmaßliche Täter des Anschlags in Magdeburg hat offenbar ein Testament in dem als Tatwaffe benutzten Mietauto hinterlassen. Das berichtete der „Spiegel“ am Montagabend. Politische Botschaften seien in dem Schreiben, das Ermittler gefunden hätten, nicht zu finden. Allerdings habe Taleb Al Abdulmohsen darin seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass sein gesamtes Vermögen an das Deutsche Rote Kreuz übergehen soll.

Das Auto, laut „Spiegel“ ein BMW, soll er bereits am 11. Dezember gemietet haben. Am folgenden Tag habe er für einen islamfeindlichen US-Blog ein Videointerview gegeben. Dabei sei er im Hotel „Maritim“ in Magdeburg gewesen, wie die Videoaufnahmen belegen sollen.

In dem Interview habe er für den Techmilliardär Elon Musk und den US-Verschwörungsideologen Alex Jones geschwärmt, heißt es weiter. Dem Bericht zufolge behauptete Al Abdulmohsen, dass Deutschland Islamisten aus Syrien ins Land lasse und zugleich „das Leben von saudischen Ex-Muslimen zerstören wolle“. Außerdem äußerte er sich demnach davon überzeugt, dass die deutsche Polizei eine verdeckte Operation durchführe, um diese Menschen weltweit zu verfolgen. Dabei habe er eine Parallele zum Nationalsozialismus gezogen.

Bereits im Mai 2024 hat Abdulmohsem laut Bericht in einem Beitrag auf X geschrieben, davon auszugehen, noch „in diesem Jahr“ zu sterben. Er suche „Gerechtigkeit“ – egal zu welchen Kosten, schrieb er demnach weiter. In Privatnachrichten habe er wiederholt, dass er noch in diesem Jahr sterben werde.

Am Freitagabend war der aus Saudi-Arabien stammende Taleb Al Abdulmohsen mit dem gemieteten Auto in den Weihnachtsmarkt im Zentrum Magdeburgs gefahren. Fünf Menschen wurden dabei getötet, 200 Menschen wurden verletzt, etwa 40 von ihnen schwer oder sehr schwer. Die Polizei nahm Abdulmohsen nur wenige Minuten nach der Tat fest. (cz, Reuters)